Play
Ob Hyperventilation oder ruhige Wechselatmung: wie wir atmen, bestimmt, wie wir uns fühlen. Foto: microgen | shutterstock.com
Bild: microgen | shutterstock.com

Forschungsquartett | Bewusstseinsveränderung durch Atmen

Verborgene Persönlichkeit

High sein ohne Chemie und die damit verbundenen Risiken? Das geht, und zwar nur durch gezieltes Atmen. Doch was passiert dabei im Körper? Darüber haben wir mit dem Psychologen und Neurowissenschaftler Ulrich Ott gesprochen.

Atmen: Alternative zu LSD?

Das sogenannte holotrope Atmen (von griechisch holos „ganz“ und trepein „sich begeben“) ist eine Atemtechnik, die darauf abzielt, unbewusste Anteile der Persönlichkeit zu entdecken. Dabei ist die Wirkung der gewollten Hyperventilation ähnlich wie die von LSD. Der Entwickler der Technik, der tschechische Psychologe Stanislav Grof, hatte zuvor bereits mit LSD in der Psychotherapie experimentiert.

Der Trend zu „Legal Highs“

Immer mehr Menschen nutzen mittlerweile Alternativen zu illegalen Drogen, um ihr Bewusstsein zu erweitern. Dazu trifft man sich zum Beispiel auf Partys und trinkt große Mengen Kakao oder setzt sich flackerndem Licht aus, um high zu werden. Der größte Vorteil: gesundheitliche Risiken bestehen dabei kaum.

Auch das holotrope Atmen ist vergleichsweise risikoarm. Durch die schnelle Atmung wird Kohlenstoffdioxid abgeatmet. Zudem verschiebt sich das chemische Gleichgewicht des Blutes. Weniger Kohlenstoffdioxid im Blut verändert die Durchblutung im Gehirn, wodurch sich der Bewusstseinszustand verändert und eine Art „Trip“ beginnt.

Es ist schon wichtig, dass man das Umfeld so gestaltet, dass man absolut sicher ist dabei. Dass, auch wenn Bewusstlosigkeit auftritt, jemand da ist, der sich um einen kümmert. – Ulrich Ott, Neurowissenschaftler und Psychologe am Bender Institute of Neuroimaging

Wie fühlt sich ein Trip durch holotropes Atmen an und was passiert dabei im Körper? detektor.fm-Redakteurin Lara-Lena Gödde hat sich mit jemandem unterhalten, der selbst die Atemtechnik ausprobiert hat. Außerdem hat sie mit Ulrich Ott gesprochen. Der Psychologe und Neurowissenschaftler hat unter anderem daran geforscht, was in den Gehirnen von Menschen passiert, die zuvor hyperventiliert haben.

Ulrich Ott - ist unter anderem Autor des Buches "Meditation für Skeptiker". Foto: Anna Voelske

ist unter anderem Autor des Buches „Meditation für Skeptiker“. Foto: Anna Voelske
Das ist eine Methode, die sehr stark darauf angelegt ist, Durchbruchserlebnisse oder eine Katharsis hervorzurufen, wie ja oft auch in der Psychotherapie. In der Regelversorgung wird das aber normalerweise nicht angewandt. Das sind dann eher so Selbsterfahrungsgruppen, wo das viel praktiziert wird.Ulrich Ott
Forschungsquartett | Bewusstseinsveränderung durch Atmen 16:07

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen