Forschungsquartett | Forscher suchen Wirkstoff gegen Parodontose

Parodontose – Eine unterschätzte Krankheit

Zahnerkrankungen können dem gesamten Körper schaden. Forscher suchen ein Wirkmittel gegen eine dieser Erkrankungen, die Parodontose.

Parodontose: Ein Krimi im Mund

Tatort Zahnfleisch. Es fängt mit einer scheinbar harmlosen Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) an. Die Bakterien im Mund, von denen uns viele nützen, einige aber giftig sind, bekommen zu viel Nahrung.

Ein besonders schlimmer Finger ist das Bakterium Porphyromonas gingivalis. Wird es nicht aufgehalten, kann es zur Parodontose führen, also das Zahnfleisch auflösen und sogar die Zahnwurzel zerstören. Im fortgeschrittenen Status hilft dann keine intensive Zahnhygiene mehr, da müssen die Chemie (Antibiotika) oder der Chirurg eingreifen.

Das Bakterium steht sogar im Verdacht, sich neue Tatorte im gesamten Körper zu suchen. Es kann durchaus auch in Herzkreislauferkrankungen und Diabetes verwickelt sein.

Ein Bakterium ruft die EU auf den Plan

Die EU fahndet bereits intensiv nach dem Krankheitserreger. Sie hat ein europäisches Ermittlerteam auf die Beine gestellt (Codename: TRIGGER). Einer der Ermittler ist das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig/Halle. Die Wissenschaftler sind mit der wichtigen Mission beauftragt worden, einen Wirkstoff gegen den Erreger zu entwickeln.

Ob sie bei ihren Ermittlungen Erfolg haben? Oder entwischt ihnen Porphyromonas gingivalis?

detektor.fm-Reporter Max Heeke hat sich mit dem Biochemiker Hans-Ulrich Demuth getroffen und berichtet vom aktuellen Stand der Ermittlungen im Fall der Parodontose.

Etwa ein Drittel aller Menschen leidet im Zuge ihres Lebens an einer Gingivitis oder Parodontitis.Hans-Ulrich Demuth 
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Redaktion