Play
Es liegt nicht nur an den Ohren: Wenn wir Schwierigkeiten haben, einem Gesprächspartner in lauter Umgebung zuzuhören, dann kann das Problem auch zwischen den Ohren liegen. Foto: Ear CC BY 2.0 | Travis Isaacs | Flickr.com

Forschungsquartett | Hören und Aufmerksamkeit

„Das Problem liegt nicht nur in den Ohren“

Bei lauter Musik und ein Durcheinander von viele Stimmen fällt besonders älteren Menschen das Zuhören schwer. Auf Partys beispielsweise geht das aber auch jungen Menschen oft so. Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Frage, welche Rolle Umgebungsgeräusche für unser Hören spielen.

Familiengeburtstag: Viele Menschen sitzen zusammen und die Gespräche gehen quer über den Tisch. Besonders ältere Gästen können oft nur schwer folgen. Zuhören unter widrigen Bedingungen wird mit zunehmenden Alter immer schwerer – aber woran liegt das? Das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften sucht nach Antworten.

Hören: Mehr als nur Ohren

Im Laborversuch der Arbeitsgruppe Auditive Kognition sollen solche anpruchsvollen Hörsituationen nachgestellt werden: Die Testhörer achten auf eine Reihe von Zahlen, während im Hintergrund zeitgleich Störgeräusche laufen. Das kann ein Rauschen oder eine zweite Stimme sein.

Dabei werden die Hirnströme der Hörer gemessen. Die Forscher wollen so nachvollziehen, warum solche Hörsituationen im Alter schwieriger werden. Ein möglicher Grund: Mit zunehmendem Alter fällt es schwerer, aufmerksam zu bleiben und die gewünschten Gesprächsfetzen aus dem Geräuschebrei herauszufiltern.

In den letzten Jahren versucht man in der Forschung, die Themen Hören und Kognition. Also denken, verstehen – näher zusammenzubringen. – Jonas Obleser, Max-Planck-Institut

Zukunft der Hörgeräte

Die Forschung könnte in Zukunft Menschen helfen, die sich dauerhaft in schwierigen Hörsituationen befinden. So könnte sich das Hörerlebnis von Menschen mit Hörgeräten oder einem Cochlea-Implant noch weiter verbessern. Bisher konzentriert man sich bei den Geräten allein auf die Akustik, also das Hörvermögen des Ohres, jedoch nicht auf die Wahrnehmung.

Es wäre schon ideal, wenn wir in einigen Jahren dahin kommen, dass Hörgeräte auch über den Belastungszustand des Gehirns informiert sind.  – Jonas Obleser, Max-Planck-Institut

Im Interview hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit Jonas Obleser gesprochen. Er forscht am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und leitet die Arbeitsgruppe „Auditive Kognition“.

Jonas Obleser - erforscht, unter welchen Bedingungen uns das Zuhören schwer fällt. Foto: S. Willnow

erforscht, unter welchen Bedingungen uns das Zuhören schwer fällt. Foto: S. Willnow
Es ist nicht so einfach, dass man für eine gute Hörsituation einfach nur alle Störgeräusche entfernen muss. Hörgeräte können heute relativ gut Störgeräusche entfernen. Manche Hörer ermüdet aber genau das.Jonas Obleser
Forschungsquartett | Hören und Umgebungsgeräusche 06:15

Redaktion: Sandro Schroeder

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen