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Die Geburt: ein evolutionäres Rätsel. Foto: Saulich Elena | shutterstock.com
Bild: Saulich Elena | shutterstock.com

Forschungsquartett | Moderne Medizin und Evolution

Kultur und Natur zusammen denken

Lange dachte man, der Mensch sei bei seiner eigenen Endversion angekommen. Doch die Evolution verändert uns nach wie vor. Und die moderne Medizin spielt dabei eine besondere Rolle.

Menschliche Evolution

Rein mit darwinschen Prinzipien die Veränderungen an unseren Körpern erklären, kann man nicht. Stattdessen sollte man über klassische Evolutionstheorien hinausdenken und sich fragen, wie unsere Kultur eigentlich unsere Evolution beeinflusst. Denn medizinischer und technischer Fortschritt sorgen dafür, dass sich binnen kurzer Zeit Evolutionsdynamiken verändern.

Philipp Mitteröcker - schlägt einen interdisziplinären Thinktank vor um sich mit den europäischen Dynamiken in unserer heutigen Gesellschaft zu beschäftigen.

schlägt einen interdisziplinären Thinktank vor um sich mit den europäischen Dynamiken in unserer heutigen Gesellschaft zu beschäftigen.
Diese Fragen, die dahinter stecken, die kann ein Biologe eigentlich nicht alleine erforschen. Eigentlich braucht es hier ein Zusammenarbeiten von Biologen, von Genetikern und Medizinern mit Kultur und Sozialwissenschaftlern, weil die Details dieser Evolutionsdynamiken von der Kultur gesteuert werden, in der wir leben.Philipp Mitteröcker

Das Paradoxon der Geburt

Wie Evolution heute von der Kultur des Menschen beeinflusst wird, das kann man verstehen, indem man sich zum Beispiel die menschliche Geburt anschaut.

In gewisser Weise ist die menschliche Geburt ein evolutionäres Rätsel, weil die Frage ist: Warum ist die menschliche Geburt so schwierig und manchmal auch zu schwierig? Also, warum passt manchmal das Neugeborene nur so knapp, oder in seltenen Fällen auch gar nicht, durch den mütterlichen Geburtskanal? – Philipp Mitteröcker, Leiter des Department für Theoretische Biologie an der Uni Wien

Geburtsprobleme werden immer häufiger. Und das erklärt Philipp Mitteröcker mit der Evolution: Zum einen ist es für die Fortbewegung von Vorteil, ein schmales Becken zu haben. Wenn es jedoch zur Geburt kommt, kann ein schmales Becken zu Problemen führen. Auf der anderen Seite ist es für das Kind evolutionär gesehen von Vorteil, einen großen Kopf und Körper zu haben. In dieser Hinsicht ist dann ein breites mütterliches Becken günstiger als ein schmales.

Diese gegensätzlichen evolutionären Dynamiken sind durch die Erfindung und regelmäßige Anwendung des Kaiserschnitts verändert worden. Denn nun geht der Trend hin zu einem schmalen Becken, da das Problem des „Schädel-Becken-Missverhältnis“ medizinisch gelöst worden ist.

Wie man die Evolution des Menschen heute erforschen kann und was die Schwierigkeiten dabei sind, darüber unterhält sich detektor.fm-Moderator Christian Erll mit der Redakteurin Lara-Lena Gödde. Sie hat mit Philipp Mitteröcker von der Uni Wien über medizinischen Fortschritt und Evolution gesprochen.

Forschungsquartett | Moderne Medizin und Evolution 05:43

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