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Der Netzpython ist wegen seiner Haut in der Mode-Industrie sehr beliebt. Foto: CC BY-SA 3.0 | Mariluna / wikimedia.org

Forschungsquartett | Handel mit Reptilien

Deals mit Schlangen, Krokodilen und Co.

Der Handel mit Reptilien bedroht viele Tierarten in ihrer Existenz. Welche Tiere besonders bedroht sind und wie Artenschutz aussehen müsste, untersucht Mark Auliya vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Er hat auch die internationale Artenschutzkonferenz in Johannesburg beraten.

Seit 1973 überwacht CITES den internationalen Handel mit Tier- und Pflanzenarten. Bei der diesjährigen CITES-Konferenz in Johannesburg ist auch der Reptilienhandel ein zentrales Thema gewesen. Delegationen aus über 180 Ländern haben sich getroffen, um über über die Zukunft bedrohter Tiere und Pflanzen zu diskutieren. Zahlreiche Arten sollen in Zukunft besser geschützt werden, indem der kommerzielle Handel mit ihnen verboten oder stark eingeschränkt wird.

Reptilienhandel bedroht die Artenvielfalt

Zwischen 2004 und 2014 sind fast 21 Millionen lebende Reptilien in die EU importiert worden. Dort landen sie meist in Terrarien privater Sammler. Oftmals sind es gerade sehr seltene Tiere, die besonders begehrt sind, weshalb der Terrarienhandel besonders schnell zu einer Ausrottung bestimmer Arten beitragen kann. Aber auch der Handel mit Tierhäuten bedroht viele Arten. Im Fokus der Mode-Industrie stehen dabei vor allem Krokodile, Warane und Schlangen. Besonders beliebt ist die Riesenschlange Netzpython.

Zwischen 1995 und 2013 haben Malaysia, Indonesien und Vietnam 6,4 Millionen Netzpython-Häute allein in die EU exportiert. Im Gegensatz zu Krokodilen stammen viele der Netzpythons aus der freien Wildbahn, da die Zucht von Netzpythons noch nicht sehr weit verbreitet ist.

Mit Genkarten Handelswege nachverfolgen

Oberflächlich scheint es so, als wären die Populationen der Netzpython noch stabil. Einige Zeichen deuten allerdings darauf hin, dass die Bestände immer weniger werden. So wird das Verbreitungsgebiet der Tiere immer größer ein Problem nicht nur für den Bestand der Art, sondern auch für das ganze Ökosystem. In bestimmten Regionen treten immer mehr Nagetiere auf und werden zur Plage, weil natürliche Fressfeinde fehlen. Mark Auliya, Biologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung will deshalb Genkarten entwickeln, mit deren Hilfe die Herkunft der Tiere bestimmt werden kann. Dadurch könnten Handelswege gezielt nachverfolgt und der Artenschutz gestärkt werden.

Über das Verfahren hat sich detektor.fm-Redakteur Konstantin Kumpfmüller mit Dr. Mark Auliya unterhalten.

Dr. Mark Auliya  - vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.

vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.Foto: UFZ
In einigen Regionen gibt es Hinweise darauf, dass die Netzpython-Populationen bedenklich schrumpfen.Dr. Mark Auliya
Forschungsquartett | Reptilienhandel und Artenschutz 05:48

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