Forschungsquartett | Toxische Persönlichkeit

„Der Kern der dunklen Triade“

Gierig, unmoralisch und verschlagen. Menschen mit diesen Charakterzügen haben eine sogenannte „toxische Persönlichkeit“ – und sind trotzdem beruflich erfolgreich. Woran liegt das?

Dunkle Persönlichkeit

James Bond – ein knallharter Agent, der mit seiner charmanten Persönlichkeit seine Umwelt überzeugt und die Kinokassen klingeln lässt. Und das trotz seiner mitunter moralisch sehr fragwürdigen Handlungen. Schaut man sich seine Persönlichkeit mal genauer an, scheint der durchaus höfliche Agent 007 eigentlich gar kein Mensch zu sein, den man sich in seinem sozialen Umfeld wünscht.

Nach dem australischen Sozialpsychologen Peter Jonason ist die Persönlichkeit von James Bond genau das, was in der Psychologie zu der „dunkle Triade“ zählt. Darunter fallen die Charaktereigenschaften Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus. Menschen mit diesen Eigenschaften sind meist sehr erfolgreich in ihrem Beruf – wie unser britischer Actionheld beweist. Warum ist das so?

Mit Tricks und Täuschung nach oben

Eine Studie der Universität Bonn hat darauf die Antworten. Toxische Menschen gleichen ihre dunklen Persönlichkeitszüge nämlich mit den sogenannten „social skills“ aus. Sie werden von ihren Kolleginnen und Kollegen als sozial geschickt eingestuft und von den Vorgesetzten als sehr kompetente Arbeitskraft wahrgenommen. Die Folge: Sie klettern in der Karriereleiter weiter nach oben.

Das sind Personen, die gut darin sind, zu networken. Gleichzeitig haben sie die Fähigkeit, andere zu überzeugen und dabei ganz harmlos zu wirken.

Bastian Kückelhaus

© Fabian Karch

Warum sind toxische Menschen so erfolgreich und wie kann man sich gegen solche Personen behaupten? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Bastian Kückelhaus. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Bonn und hat an der Studie über den beruflichen Erfolg von toxischen Menschen mitgearbeitet.