Forschungsquartett | Weihnachtsduft

Weihnachtsduft in jedem Raum!

Kaminfeuer, Glühwein, Plätzchen im Ofen – für viele sind diese Gerüche eng mit Weihnachten verbunden. Was macht der Weihnachtsduft im Gehirn?

Weihnachtsduft in jedem Raum

Ein Geruch weckt im Gehirn sehr schnell Assoziationen. Das liegt daran, dass Gerüche nicht wie andere Sinneseindrücke in der Großhirnrinde verarbeitet werden, sondern die Wahrnehmung im Gehirn sofort auf das limbische System wirkt. Hier werden Emotionen verarbeitet.

Kein Wunder also, dass zum Beispiel der Geruch von einem Räucherkegel an Weihnachten bei vielen Menschen sofort Gefühle auslöst.

Riechen ist Lernen

Welche Gefühle geweckt werden, ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es kommt darauf an, was ein Mensch gefühlt hat, als er oder sie einen Geruch zum ersten Mal wahrgenommen hat. Das wird im Gehirn gespeichert und immer wieder aufgerufen, wenn der Geruch einem erneut in die Nase steigt.

Jeder Geruch kann von jeder Person anders assoziiert werden. Das ist ein Lernprozess.

Dr. Jessica Freiherr, Professorin für Neurowissenschaften der sensorischen Wahrnehmung

Im Alter verändert sich die Wahrnehmung allerdings. Und wo ein Hörgerät gegen ein nachlassendes Gehör helfen kann, gibt es bisher noch keine technische Hilfe bei nachlassendem Geruchssinn. Die gute Nachricht: Training hilft! Wer sich regelmäßig mit den Düften in der Umgebung beschäftigt, hält die Nase fit. Weihnachten mit seinen vielen verschiedenen Gerüchen könnte da eine gute Trainingsmöglichkeit sein.

Über Weihnachtsdüfte und darüber, was Glühwein und Zahnärzte gemeinsam haben, spricht detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan mit Dr. Jessica Freiherr. Sie arbeitet an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und hat da die Professur für Neurowissenschaften der sensorischen Wahrnehmung inne.

Redaktion