Forschungsquartett | Weltraumfotografie

„Unsere Augen im Weltraum sind Kameras“

Die Menschheit ist fasziniert vom Weltraum. Das liegt nicht zuletzt an den Bildern, die wir in den letzten Jahrzehnten aus dem All zu sehen bekommen haben. Doch wie fotografiert man andere Himmelskörper und was hat die Weltraumforschung davon? Ein ESA-Wissenschaftler erzählt.

Nach 203 Tagen und 427 Millionen Kilometern berührt der NASA Mars-Rover „Perseverance“ am 18. Februar 2021 das erste Mal sein Ziel: den Mars. Begleitet wurde die Landung von sieben Kameras, die den Touchdown gefilmt haben. 16 weitere Kameras, die im Rover verbaut wurden, haben in den letzten Wochen schon jede Menge faszinierende Bilder vom Mars an die Erde geschickt. Zu sehen sind die unter anderem auf dem Instagram-Account von „Perseverance“.

Weltraumfotografie: Fotografieren unter Extrembedingungen

Weltraumfotografie lässt unsere Vorstellung von fernen Planeten, Sternen, Kometen und anderen Himmelskörpern Stück für Stück klarer werden. Seit 1840 das erste brauchbare Foto vom Vollmond geschossen wurde, hat sich an der Kameratechnik einiges getan: Denn genau wie auf der Erde macht die Digitalfotografie es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern leichter, gute Bilder zu schießen.

Trotzdem herrschen im Weltraum natürlich andere Regeln. Extreme Temperaturen, Zeitverzögerung und Strahlungen erfordern spezielle und extrem robuste Technologien.

Wenn ein geladenes Teilchen den Speicher von einem Computer trifft, dann kann das da den Inhalt dieser Speicherzellen verändern und das Computerprogramm kaputtschießen.

Detlef Koschny, Leiter des Planetary Defence Office der ESA

Foto: privat

Doch wenn Kameras gute Bilder von einem wenig erforschten Planeten zurück zur Erde schicken, ist das für Weltraumforschende ein großes Glück. Sie können zum Beispiel aus der Farbe der Planetenoberfläche auf die chemische Zusammensetzung des Planeten schließen.

Welche Erkenntnisse sich durch Fotos und Videos aus dem All noch gewinnen lassen, welche Schwierigkeiten es beim Fotografieren gibt und welche Bilder die Öffentlichkeit zu sehen bekommt, das hat detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta den ESA-Wissenschaftler Detlef Koschny gefragt. Er leitet das Planetary Defence Office der ESA und und ist unter anderem für eine der Kameras auf der ExoMars-Mission verantwortlich, die ab 2023 Bilder vom Mars machen wird.