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Jede Peergroup hat ihre eigene Sprache. Bei der Postadoleszenz wurde noch nicht genug hingehört. Foto: unsplash | Kinga Cichewicz / Unsplash.com

Forschungsquartett | Wie sprechen junge Erwachsene?

„Ein Stück Identität“

Wie sprechen junge Erwachsene in der Lebensphase der Postadoleszenz eigentlich miteinander? Ein Sprachforscher hat dafür WhatsApp-Chats untersucht.

Phase der Emanzipation

Helikopter-Eltern haben Probleme damit, ihre Kinder loszulassen. An allem wollen sie teilhaben, bei jeder Entscheidung ein Veto-Recht besitzen. Dabei haben es junge Erwachsene besonders schwer, sich ihren eigenen Weg zu suchen und sich zum Beispiel für einen Beruf zu entscheiden. Dabei ist gerade diese Eigenständigkeit besonders wichtig.

Doch auch ohne überfürsorgliche Elternteile ist der Übergang zwischen den Jugendschuhen in die Erwachsenenstiefel sicher kein leichter Spaziergang. Viele lassen sich im Studium treiben, zögern das Unausweichliche hinaus. Andere brechen unter der Last fast zusammen und wollen zu viel zu schnell. Die Phase der sogenannten Postadoleszenz ist bis zu einem gewissen Grad aber auch genau dafür da. Hier übernehmen junge Menschen zwischen 18 und 29 ihre ersten Pflichten, ohne gleich alle Freiheiten aufzugeben. Ein Drahtseilakt, der sich auch in der Sprache niederschlägt.

Die Spuren einer Nacht

Das ist der Ausgangspunkt für Nils Uwe Bahlo. Der Germanist beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Postadoleszenz und möchte diese Lebensphase besser verstehen. Doch das ist gar nicht so einfach. Bislang wurde in diesem Feld zumindest in der Linguistik nur wenig geforscht. Deshalb ist die Datenmenge zu diesem Thema auch überschaubar.

Doch Nils Uwe Bahlo hat Glück. Studenten haben ihm Whats-App-Chatverläufe für die Analyse überlassen. Angeschaut hat er sich unter anderem die Gespräche von jungen Männern zwischen 20 und 23 Jahren. Die wurden am Morgen nach einer durchzechten Nacht geführt.

Wir haben so etwas wie eine Tagebuchfunktion, in der die Krieger der letzten Nacht sozusagen ihre gemeinsamen Wunden beweinen und das eigentlich Schlimme positivieren. – Nils Uwe Bahlo

Verstehen durch beobachten

Doch Nils Uwe Bahlo reicht es nicht aus, sich nur die nonverbale Kommunikation nach einer Party anzusehen. Vielmehr möchte er mehr darüber wissen, wie die Postadoleszenten sich auch in den anderen Lebensbereichen ausdrücken.

Mit detektor.fm-Redakteurin Carina Fron hat Nils Uwe Bahlo von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster über seine Forschung gesprochen.

Forschungsquartett | Die Sprache der Postadoleszenz 05:04

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