Die steigende Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus ist besorgniserregend und der Ausgang der Pandemie ungewiss. Dabei wüssten viele von uns gerne, wie die Welt nach Corona aussieht. Aber wie lässt sich Zukunft denn wissenschaftlich erforschen?
Auch wenn es eher nach Esoterik oder Schwindelei als nach Wissenschaft klingt, Zukunftsforschung oder auch Futurologie ist die systematische und kritische wissenschaftliche Untersuchung zukünftiger Entwicklungen. Dabei geht es nicht darum, die Zukunft vorherzusagen und Prognosen zu entwickeln. Die Zukunftsforschung analysiert vor allem die Gegenwart und identifiziert Trends und Entwicklungen, die sich zukünftig verstärken werden.
Ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang sind „Megatrends“. Sie sind die maßgeblichen Treiber des gesellschaftlichen Wandels. Megatrends beeinflussen alle Aspekte von Wirtschaft und Gesellschaft und befeuern damit weitreichende Veränderungen. Das sind Phänomene wie Individualisierung, zunehmende Mobilität und Konnektivität. Corona hat einige Megatrends befeuert, einige ausgebremst und die Stoßrichtung wieder anderer verändert.
Die negativen Auswirkungen der weltweiten Pandemie sind nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig hat Corona aber auch das Potenzial, die Gesellschaft insgesamt widerstandsfähiger zu machen. Das Zukunftsinstitut hat zu Beginn der Pandemie im Frühjahr vier Gesellschaftsszenarien für die Zeit nach Corona entwickelt. Statt „System-Crash“ oder der „totalen Isolation“ steuert unsere Gesellschaft wohl auf ein weitaus positiveres Szenario zu.
Über die Zukunftsforschung sprechen detektor.fm-Moderatorin Leora Koch und detektor.fm-Redakteurin Ronja Morgenthaler, als Expertin zur Seite steht Lena Papasabbas. Die Kulturanthropologin und Philosophin forscht zu Megatrends westlicher Gegenwartskultur.