Frag Mutti | Nasenspray-Sucht

Wenn die Nase nach mehr verlangt

Einmal links, einmal rechts gesprüht – Nasenspray ist eines der beliebtesten Mittel gegen eine verstopfte und geschwollene Nase. Doch auch hier gilt: Zu viel des Guten ist nicht immer gut. Denn Nasenspray kann süchtig machen und gesundheitsschädlich sein.

Lästiger Schnupfen

Eine rote, geschwollene Nase, die einfach nicht aufhören will zu laufen vor allem in der kalten Winterzeit plagt viele der Schnupfen. Und im Sommer während der Pollenzeit haben dann die Allergiker mit einer verstopften Nase zu kämpfen. Die Betroffenen produzieren Berge von Taschentücher, um die Atemwege ein bisschen freier zu bekommen. Einfacher und auch effektiver ist das Nasenspray. Einmal gesprüht und die Nase ist fast frei.

Während der Erkältung schwellen die Nasenschleimhäute an, und genau dort wirkt das Nasenspray. Es lässt die Schleimhäute wieder abschwellen und die Atemluft kann ungehindert passieren. Doch bei zu häufiger Benutzung gewöhnt sich der Körper an das Medikament. Das führt zu einem chronischen Schnupfen: Dabei schwellen die Schleimhäute immer dann stark an, wenn das Nasenspray nicht mehr benutzt wird. Das Nasenspray lindert also kurzfristig die Symptome des Schnupfens, erhält sie aber langfristig aufrecht.

Man sollte es auf ein Minimum reduzieren und auf jeden Fall nicht länger als eine Woche einsetzen. – Bernhard Finkbeiner, Frag-Mutti.de

Nasenspray eine unterschätzte Droge?

Das Medikament wirkt wie eine Droge und beeinflusst letztendlich die Gesundheit. Mit dem Absetzen trocknen die Schleimhäute langfristig aus. Dadurch können Keime, Bakterien und Viren nicht mehr abgewehrt werden. Zudem kommt es dann auch schnell zu Nasenbluten. Ein schneller Entzug ist dann das Beste.

Wenn man das Nasenspray weglässt, dann sollte man auf jeden Fall trotzdem gucken, dass die Nasenschleimhäute schön befeuchtet sind. Da sollte man auf so ein Salzspray zurückgreifen. – Bernhard Finkbeiner

Doch auch eine langsame Entwöhnung ist möglich. Man kann erst das rechte Nasenloch vom Spray entwöhnen und durch ein anderes Mittel ersetzen. Anschließend macht man das Gleiche beim anderen Nasenloch. Sowohl bei einem schnellen Entzug als auch der langsamen Entwöhnung hat der Betroffene in den ersten Tagen mit einer verstopften Nase zu kämpfen. Das ist vor allem nachts sehr unangenehm.

Was für Alternativen es zu einem Nasenspray gibt, und wie genau man aus der Sucht herauskommt, das hat detektor.fm-Moderator Eric Mickan Bernhard Finkbeiner von Frag-Mutti.de gefragt.

Gegen trockene Schleimhäute hilft natürlich befeuchten: also viel trinken und inhalieren.Bernhard Finkbeiner