Die Welt-Aids-Konferenz der Vereinten Nationen in Washington D.C. hat begonnen. Ein Schwerpunkt: die Finanzierung von Aids-Behandlungen – und Truvada: ein Medikament, das vorbeugend vor Aids schützen soll.
„Turning the Tide together“ – „Gemeinsam das Blatt wenden.“ Unter diesem Motto hat die Welt-Aids-Konferenz der Vereinten Nationen begonnen.
Rund 25.000 Menschen sind dafür nach Washington D.C. gereist, erstmals sind darunter auch HIV-Infizierte. Jahrelang hatten die USA HIV-Infizierten die Einreise verweigert.
Die UN zeigt sich indes ehrgeizig: Bis 2015 soll die Zahl der HIV-Neuinfektionen halbiert, 15 Millionen Infizierte sollen behandelt und keine Babys mehr mit HIV geboren werden.
Dabei strahlen die Eröffnungsredner Zuversicht aus. Ein Grund dafür sind die fortschreitenden Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung: Mithilfe neuer Medikamente kann die Viruslast von Infizierten gesenkt werden. So ist die Gefahr einer Ansteckung deutlich geringer.
Erst vor wenigen Wochen hat die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA das Medikament Truvada zugelassen. Es soll vorbeugend eingenommen werden und so eine Ansteckung verhindern.
Sind die Ziele der Vereinten Nationen realistisch? Welche Rolle spielen dabei die neuen Medikamente? Und warum stellt die Eurokrise möglicherweise eine Gefahr bei der Aids-Bekämpfung dar? Der Geschäftsführer der Deutschen Aids-Stiftung Ulrich Heide sieht Truvada und Co. kritisch.