Wer der herkömmlichen Medizin nicht vertraut, sucht nach Alternativen. Einer dieser Wege ist die Esoterik. Steht der spirituelle Weg im krassen Kontrast zur Wissenschaft oder sind die Grenzen fließend?
Zeit, einen Ruhepol zu schaffen: Raus mit der Yogamatte, rein in den Schneidersitz, eine Online-Meditation angeklickt und los geht’s. Es läuft entspannte Musik und eine angenehme Stimme erzählt von Ruhe, Entspannung, Lösung und … Energiezentren, Gleichklang und Molekülen? Spiritualität und Esoterik nehmen in verschiedenen Bereichen Einfluss auf unseren Alltag.
Gerade in der Medizin gibt es unzählige alternative Angebote wie Heilpraktik, Homöopathie und Geistheilung. Für die einen ist das Quacksalberei, für die anderen Erleuchtung und für wieder andere irgendetwas dazwischen. Der Glaube spielt hier eine große Rolle und er kann sehr vielfältig sein.
Ich muss mir das Meer ja auch nicht vom Wissenschaftler erklären lassen, sondern ich kann ja auch erst mal reinspringen und es erfahren.
Veit Lindau, Trainer, Coach und Autor
Die neurobiologische Forschung hat inzwischen Beweise für die positiven Auswirkungen auf Körper und Seele von beispielsweise Meditation, Yoga und Achtsamkeitsübungen gefunden. Eine Krebserkrankung lässt sich trotzdem nicht mit Meditationen und Depression nicht durch Yogaübungen heilen. Was nicht bedeutet, dass diese alternativen Methoden Betroffenen nicht trotzdem Linderung und Unterstützung bieten können.
So spricht letztendlich nichts dagegen, spirituelle Methoden auch mit evidenzbasierter Medizin zu verbinden. Die Frage ist nur: wo muss die Grenze zwischen Esoterik und wissenschaftsgestützter Medizin gezogen werden?
Wir brauchen für uns selbst eine rationale Spritualität und keine Esoterik, die in Wissenschaftsablehnung mündet.
Natalie Grams
In dieser Folge von „Grams‘ Sprechstunde“ geht es um genau diese Grenzen. Natalie Grams spricht mit dem Trainer und Achtsamkeitscoach Veit Lindau über die Macht des Glaubens und der Wissenschaft in der Medizin und damit über zwei Welten, die augenscheinlich nicht zusammenpassen.