Grams‘ Sprechstunde | Fakten-Check Impfen

Wie geht gute Aufklärung?

Viele Impfratgeber versprechen eine sachliche Auseinandersetzung, können dieses Versprechen aber oft nicht halten. Natalie Grams spricht über einen neuen Impfratgeber.

Soll ich mich impfen lassen? Welche Impfungen braucht mein Kind? Das sind Fragen, die sich viele stellen – und natürlich gibt es nachvollziehbare und berechtige Zweifel. Auf der Suche nach Antworten findet man aber nicht nur nützliche, ausgewogene Informationen, sondern auch vermeintlich neutrale „Fakten“, die sich am Ende als gar nicht so neutral entpuppen.

Wie sachlich übers Impfen aufklären?

Dabei ist die richtige Aufklärung bei Impfungen besonders wichtig – sie können nicht rückgängig gemacht werden. Komme ich zum Beispiel mit einem Medikament nicht klar, kann ich es absetzen. Bei Impfungen gibt es diesen Ausweg aber nicht: Drin ist drin. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Impfschäden nur äußerst selten auftreten. In den Jahren 2005 bis 2009 lag die Zahl der anerkannten Impfschäden bei etwa 30 Personen pro Jahr. Umgerechnet auf 100.000 Einwohner waren es damit zwischen 0,03 bis 0,04 Prozent.

Ich glaube, es sind die selben Themen wie bei allen anderen Impfstoffen auch. Es geht darum aufzuklären, was das eigentlich ist, und dass viele Mythen darüber nicht stimmen.

Dr. Jan Oude-Aost

Wie also klärt man sachlich über Risiken auf, ohne davor eine unverhältnismäßig große Angst zu schüren? Darüber spricht Natalie Grams dieses Mal mit Dr. Jan Oude-Aost.Er hat zunächst Kinderkrankenpfleger gelernt, ist heute aber als Kinder- und Jugendpsychiater tätig. Gemeinsam mit der Medizinjournalistin Nicola Kuhrt und der Impfpsychologin Cornelia Betsch hat er den Ratgeber „Faktencheck Impfen“ geschrieben. Im Gespräch geht es unter anderem um das Buch, aber auch um Mythen rund ums Impfen und vor allem die Frage, wie gute Impf-Kommunikation gelingen kann.

Redaktion