Grams‘ Sprechstunde | HPV-Impfung

Die Impfung gegen Krebs

Die HPV-Impfung kann vor Krebs schützen, trotzdem sind nur wenige Jungen und Mädchen geimpft. Warum ist das so?

Im Zuge der Impfdebatte um die neuen mRNA-Impfstoffe kam immer auch die Frage auf, ob wir dadurch bald schon gegen Krebs impfen können. Was dabei oft vergessen wurde: Auch heute ist das schon möglich, nämlich mit der sogenannten HPV-Impfung. HPV steht für Humane Papillomviren, sie verursachen unter anderem Gebärmutterhalskrebs. Durch die Impfung kann das Krebsrisiko allerdings stark gesenkt werden.

HPV-Impfung schützt gut

Geimpft werden sollten vor allem Jungen und Mädchen zwischen neun und 13 Jahren, allerdings werden nur wenige Kinder auch tatsächlich schon so früh geimpft. Zwar kann die HPV-Impfung auch später noch verabreicht werden, der Schutz nimmt dann aber deutlich ab.

Wenn man das anspricht, dass man sich gegen eine sexuell übertragbare Krankheit schützen soll, dann fühlt man sich beim Kinderarzt erstmal überrumpelt.

Nadja Schultheiß

Um das Risiko von Gebärmutterhalskrebs zu senken – ob mit oder ohne Impfung – gibt es für Frauen zwischen 20 und 34 Jahren eine jährliche Vorsorgeuntersuchung inklusive des sogenannten PAP-Abstrichs, also einem Zellabstrich aus dem Gebärmutterhals. Das ist insofern wichtig, weil Frühformen von Krebs überwiegend in diesem Alter festgestellt werden. Der Krebs selbst tritt durchschnittlich am ehesten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf.

Deswegen ist es nicht nur wichtig, dass sich Frauen – möglichst früh – impfen lassen, sondern auch junge Männer. Die erkranken durch die HP-Viren zwar eher selten, können sie aber durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Lange wurde dieser Aspekt bei der HPV-Impfung nicht berücksichtig, erst seit Kurzem wird die Impfung auch für Jungen bezahlt.

Natalie Grams-Nobmann spricht in dieser Folge mit der Frauenärztin Nadja Schultheiß über die HPV-Impfung und den Nutzen von guter Sexualaufkkärung.

Redaktion