Grams‘ Sprechstunde | Patientenverfügung

Wie will ich behandelt werden?

Man beschäftigt sich nur sehr ungern mit dem eigenen Tod, mit langen Krankenhausaufenthalten, mit medizinischer Behandlung im Notfall. Es ist aber wichtig, sich mit diesen Dingen auseinander zu setzen. Wie geht man da ran?

Will ich künstlich ernährt werden, um mein Leben zu verlängern? Soll ich nach einem Herzstillstand wiederbelebt werden? Mag ich schmerzlindernde Medikamente bekommen, während ich sterbe? Diese Fragen sind sehr persönlich, die Antworten darauf sehr individuell. Deshalb ist es wichtig, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Und die eigenen Wünsche auch genau aufzuschreiben.

Patientenverfügung rechtssicher formulieren

Eine Patientenverfügung aufzusetzen, ist also ein guter Schritt. Ebenso wichtig ist, wie sie verfasst ist. Es sollten keine Widersprüche enthalten sein, die einzelnen Szenarien sollten möglichst detailliert beschrieben werden, Entscheidungen eindeutig formuliert sein. Nur so wird gewährleistet, dass sie am Ende auch tatsächlich hilft, statt gar schadet. Nur jede 50. Patientenverfügung greift im Notfall auch wirklich. Vorsicht ist also besser als Nachsicht: Es gibt diverse Anlaufstellen, die einem helfen, eine solche Verfügung zu schreiben. Man kann zum Hausarzt gehen, zur Anwältin oder zum Notar.

Die Patientenverfügung ist von hoher Relevanz. Und die Frage ist einfach immer bedeutsamer, lange Zeit war das aber gar nicht gesetzlich geregelt.

Christian Nobmann

Ist das geschafft, folgt der nächste Schritt: Es muss sichergestellt werden, dass enge Verwandte wissen, dass eine Verfügung existiert und wo sie zu finden ist. Es kann außerdem hilfreich sein, die eigenen Wünsche Vertrauten gegenüber zu kommunizieren. Denn auch für Angehörige sind solche Notfälle eine dramatische Situation.

Was insgesamt zu beachten ist und warum man unbedingt eine Patientenverfügung haben sollte, besprechen Ärztin Natalie Grams und Jurist Christian Nobmann in der 10. Folge von „Grams‘ Sprechstunde“.

Redaktion