Grams‘ Sprechstunde | Phytotherapie

Heilende Pflanzen

Die Phytotherapie nutzt die heilende Wirkung von Pflanzen. Sie darf deshalb nicht mit Homöopathie verwechselt werden. Aber was kann Naturheilkunde eigentlich?

Phytotherapie nutzt die heilende Wirkung von Pflanzen. Dabei kommt entweder die Pflanze selbst zum Einsatz oder wird als Tee aufgesetzt. Nicht gemeint sind zum Beispiel Medikamente, die einzelne Bestandteile von Pflanzen verwenden.

Jede Pflanze hat die gleichen Probleme wie wir: Sie wird von Bakterien, Viren und Parasiten angegriffen und muss sich dagegen schützen. Und das sind die interessanten Moleküle. Die dann zum Beispiel dazu gemacht sind, Bakterien abzuwehren.

Dr. Petra Schling, Biochemikerin am Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg

Aber nicht jede Pflanze kann genutzt werden, um eine heilende Wirkung hervorzurufen. Manchmal ist es aber so, dass Stoffe, die Pflanzen nutzen, auch den Menschen helfen können. So wird zum Beispiel Beifuß genutzt, um Malaria zu behandeln. 2015 gab’s für die Entdeckung des Wirkstoffs Artemisinin sogar einen Nobelpreis.

Phytomedizin ist nicht Homöopathie

Auch wenn in der Homöopathie Pflanzen zum Einsatz kommen, wäre eine Gleichsetzung mit der Phytotherapie unzureichend. Denn die rationale Phytotherapie nutzt Pflanzen nur, wenn eine wissenschaftlich eine Wirkung nachgewiesen werden kann. Der Unterschied zur Homöopathie liegt also darin, dass wirklich etwas im Produkt ist, das auch gegen Beschwerden hilft. Natürlich gibt es auch Pflanzen, die nicht heilen oder sogar krank machen. Auch um Vergiftungen zu vermeiden, muss die Wirkung von Pflanzen immer weiter untersucht werden. Darüber spricht Natalie Grams mit Dr. Petra Schling. Sie ist Biochemikerin und Dozentin am Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg.

Redaktion