Green Radio | Illegaler Welpenhandel

„Mit einem Hundekinder-Leben hat das nichts zu tun“

Sie wollen einen treuen, vierbeinigen Begleiter? Dann raten Experten, dass Sie sich zunächst über das Tier und seine Haltung informieren. Trotzdem können Sie beim Kauf eines Haustieres böse Überraschungen erleben, wenn Sie nämlich illegalen Tierhändlern aufsitzen.

+++Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit – eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt.+++


Im Internet bestellt

In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt

Flauschig soll er sein und lieb und anhänglich, aber natürlich auch gesund und brav. Angehende Tierhalter, die sich im Internet in einen kleinen Hundewelpen verlieben, sollten genau hinschauen, wer ihnen da von wem angeboten wird, sagen Initiativen wie der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.. Denn illegale Tierhändler treiben im Netz ihr Unwesen.

Sie verkaufen Tiere, die zu früh von der Mutter getrennt worden sind und dadurch ein schwieriges Sozialverhalten aufweisen können. Oder sie haben Krankheiten, die auf fehlende Impfungen oder schlechte Ernährung zurückzuführen sind. Günstig sei dann im Zweifel nur die Anschaffung, denn oftmals entstünden erhebliche Folgekosten durch anschließende Behandlungen des Tieres.

Urlaubsmitbringsel mit vier Beinen

Auch mit einem Hund, den man am Urlaubsort ins Herz geschlossen hat, kann es Probleme geben. Wenn der kleine, dürre Straßenhund, der mit riesigen Kulleraugen bettelt, nach Hause mitgebracht werde, sei das oftmals keine gute Lösung – weder für den Vierbeiner, noch für Herrchen oder Frauchen, sagt der Vorsitzende der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, Prof. Thomas Blaha. Solche Tiere seien nämlich nicht an den Menschen, sondern vielmehr an das Leben auf der Straße gewöhnt.

Vorstoß des Europäischen Parlaments

Um dem Problem des illegalen Welpenhandels zu begegnen, haben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments beschlossen, europaweit eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht einzuführen. Die Kommission und der Rat müssen sich noch damit befassen; Beobachter wie Prof. Thomas Blaha halten es jedoch für wahrscheinlich, dass beide der Aufforderung des Parlaments nachkommen. Dann wäre über einen Chip unter anderem ersichtlich, woher das Tier stammt, für das man sich interessiert.

detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert hat mit Prof. Thomas Blaha von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz über die Risiken und Nebenwirkungen bei der Anschaffung eines Haustieres gesprochen.

Es ist dringend davon abzuraten, Tiere im Internet zu kaufen.Prof. Thomas Blaha 

Green Radio gibt es jeden Donnerstag und auch als Podcast.

Redaktion