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Grippe-Höchststand: Grippeviren auf dem Vormarsch

Grippeviren schlagen trotz Impfung zu

Die diesjährige Grippewelle ist momentan auf dem Höhepunkt. Obwohl sich auch in diesem Winter tausende Menschen gegen Grippeviren impfen ließen, sind viele krank geworden. Schuld soll der Wirkstoff sein. Er schützt nicht so gut wie sonst, weil eine der Impfkomponenten den Erregern in diesem Jahr nichts anhaben kann.

Triefende Nasen, geschwollene Augen, Fieber und Kopfschmerzen – wie in jedem Winter, schlagen auch in diesem Jahr die Grippeviren wieder zu. Die Schlangen in den Apotheken sind momentan so lang wie selten und Büros so leer wie selten. Eigentlich sind Ärzte und Arbeitgeber auf die alljährliche Grippewelle gut vorbereitet. Doch schon jetzt sollen die ersten Zahlen über Ansteckungen doppelt so hoch wie im Vorjahr sein. Viele die sich vorsorglich impfen ließen, sind erkrankt. Schuld daran ist das verwendete Impfmittel. Dessen Wirkstoffe schützen in diesem Jahr weniger gut.

Wenn Viren mutieren

Dass die aktuelle Grippeimpfung weniger gut schützt als in den Jahren zuvor, liegt vor allem an den Viren selbst. Denn im Vergleich zu anderen Krankheitserregern sind die sogenannen Influenza-Viren genetisch wesentlich instabiler. Das bedeutet, sie können schneller mutieren und sich anpassen. Das ist ein Grund, weshalb die Grippe uns Menschen jeden Winter wieder quält. Die Folge: Nicht nur wir müssen uns jedes Jahr auf eine neue Krankheitswelle einstellen, sondern auch die Weltgesundheitsorganisation. Sie gibt die Produktion der Impfstoffe in Auftrag und muss berereits ein Jahr vor der Grippezeit entscheiden, welche Komponenten in die Impfung kommen. Für dieses Jahr ist sie von einem anderen Erregerstamm ausgegangen, weshalb nun eine der drei Impfkomponenten unwirksam ist.

Rückwirkend impfen lassen?

Die empfohlene Zeit für die Grippeimpfung ist im Herbst. Vor allem Menschen die älter als 60 Jahre sind, an chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Asthma leiden und Kleinkindern wird empfohlen, sich impfen zu lassen. Auch nach dieser Zeit kann sich jeder bei seinem Hausarzt gegen die Grippeviren impfen lassen. Doch einige Experten sehen solche Nachimpfungen kritisch. Während Institute wie das Robert-Koch-Institut sich auch für Infektionen nach der empfohlenen Impfzeit aussprechen, rät laut Aussagen der Freien Presse das sächsische Gesundheitsministerium davon ab. Wegen der 14-tägigen Immunisierungsdauer und der niedrigen Wirksamkeit der Inhaltsstoffe sei derzeit eine Imfpung nicht mehr sinnvoll.

Wieso die Grippeimpfung in diesem Jahr nicht so gut wirkt und woher die Viren kommen, darüber hat Moderator Alexander Hertel mit Susanne Glasmacher gesprochen. Sie ist Biologin und arbeitet für das Robert-Koch-Institut.

Susanne Glasmacher - ist Biologin und Sprecherin des Robert-Koch-Instituts

ist Biologin und Sprecherin des Robert-Koch-Instituts
Die Influenza-Viren erneuern und verändern sich ständig. Damit unterlaufen sie die Immunabwehr. Das Immunsystem erkennt die Viren dann nicht mehr so gut. Deswegen muss man den Impfstoff jedes Jahr anpassen.Susanne Glasmacher
Wenn die Impfung versagt | Grippeviren auf dem Vormarsch 05:21

Redaktion: Marie-Kristin Landes

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