Ist das gerecht? | Anwalt-Mandanten-Verhältnis

Eine Frage des Vertrauens

Worüber müssen Anwälte ihre Mandantinnen aufklären, welche Risiken tragen beide Parteien und wer trägt am Ende die Schuld, wenn was schief geht?

Die Beziehung zwischen einem Mandanten und seiner Anwältin ist ein besonderes: Der Mandant muss seiner rechtlichen Vertretung vertrauen, mitunter hängt viel Geld oder sogar das restliche Leben davon ab. Gleichzeitig muss aber auch die Anwältin Vertrauen haben: Sagt der Mandant die Wahrheit oder verschweigt er Details, die für die Verteidigung wichtig sein könnten?

Mandanten sollten ehrlich sein

Anwälte und Anwältinnen müssen ihre Mandanten über Risiken aufklären, über unterschiedliche Verhandlungsstrategien und über den möglichen Ausgang eines Verfahrens. Sie sollten einschätzen können, wann ein Weg aussichtslos ist und wann es sich lohnt, weiter zu arbeiten. Was aber, wenn die Mandanten und Mandantinnen trotz aller Beratung nicht auf ihren Rechtsbeistand hören und zum Beispiel auf bestimmte Rechtsmittel bestehen? Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat nun über einen solchen Fall entschieden. Zwar gibt es durchaus Fehler von Anwältinnen und Anwälten, für die sie geradestehen müssen. Sie müssen aber zumindest nicht für die Sturheit ihrer Auftraggeber und -geberinnen aufkommen.

Es geht darum, wenden wir das existierende Recht an oder das Recht, das nur im Kopf des Mandanten existiert? Da würde man dem Willen nicht folgen können.

Dr. Achim Doerfer

Was bedeutet das Urteil für die Anwalt-Mandanten-Beziehung? Und welche Grundsätze gibt es zwischen beiden Parteien noch? Darüber sprechen detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz und Rechtsanwalt Achim Doerfer in der neuen Folge von „Ist das gerecht?“. Außerdem kommt die Frage auf, ob es je nach Rechtsgebiet Unterschiede bestehen und welche Stolperfallen es gibt.

Redaktion