Karte der Woche | Bücher auf Rezept

Wer liest am meisten?

„Bibliotherapie“ heißt eine neue therapeutische Methode, die Depressionen lindern soll. Die Karte der Woche zeigt, wo auf der Welt wie viel gelesen wird.

Die Karte der Woche zeigt: 70 Prozent der Chinesen lesen mindestens einmal wöchentlich ein Buch. Deutschland liegt dagegen im Mittelfeld: hier sind es rund 50 Prozent. Das hat eine Umfrage zum Leseverhalten im Ländervergleich ergeben.

Heilsame Wirkung der Worte

Vielleicht sollten die Deutschen öfter mal zur Lektüre greifen, denn Lesen ist gesund: eine Studie der Universität Glasgow belegt die heilsame Wirkung der Wörter. Der gezielte Einsatz von Literatur konnte den Heilungsprozess bei Patienten in therapeutischer Behandlung beschleunigen.

Dabei handelt es sich aber nicht um Shakespeare oder Goethe. Es geht ausdrücklich um Selbsthilfe-Literatur und Ratgeber. Die emotionale Wirkung der Worte soll den Patienten dabei helfen, sich intensiver mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen.

Man kann nicht sagen, dass es eine Depression heilen oder eine Therapiemethode ersetzen, aber definitiv, dass es den Heilungsprozess unterstützen kann. Janina Drewanz, Autorin beim Katapult-Magazin

Bücher gegen Depression

„Bibliotherapie“ heißt diese Methode und ist Teil der Kreativtherapie. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet das „Heilen durch Bücher“. In Deutschland noch recht unbekannt, wird sie in Schweden, Großbritannien und den USA bereits angewendet. In England kann man sich sogar schon Ratgeber und Selbsthilfebücher auf Rezept verschreiben lassen.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland im Mittelfeld. Das ist auf jeden Fall ausbaufähig.Janina Drehwanz 

Über das Leseverhalten im Ländervergleich und die heilsame Wirkung von Büchern hat detektor.fm-Moderator Christian Errl mit Janina Drewanz vom Katapult-Magazin gesprochen.


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