Karte der Woche | Mindestlohn in Europa

Wo gibt’s hier 11 Euro?

Für fünf Euro die Stunde muss in Deutschland niemand mehr arbeiten. Zumindest nicht legal. Das verbietet der gesetzliche Mindestlohn. Unsere Karte der Woche zeigt, wie viel man in anderen EU-Ländern bekommt.

Drei Jahre Mindestlohn

Die SPD hatte ihn 2013 zur GroKo-Bedingung gemacht, 2015 ist er dann gekommen: der gesetzliche Mindest-Lohn. 8,84 Euro pro Stunde müssen deutsche Arbeitgeber ihren Angestellten zahlen. 2019 soll der Mindestlohn auf 9,19 Euro erhöht werden. Doch im Osten Europas steht Arbeitnehmern deutlich weniger zu, wie unsere Karte der Woche zeigt.

Russland und Moldawien sind die Spitzenreiter im umgekehrten Sinn. Da bekommt man unter 60 Cent pro Stunde gesichert. – Benjamin Fredrich, Katapult-Magazin

Spitzenreiter ist hingegen Luxemburg mit 11,27 Euro pro Stunde. Dahinter kommen Frankreich, die Niederlande und Belgien. Keinen Mindestlohn gibt es unter anderem in Skandinavien, Italien und Österreich.

Wie Firmen den Mindestlohn drücken

Doch auch in Deutschland bekommt nicht jeder die 8,84 Euro, die ihm zustehen. Firmen können den Mindest-Lohn drücken, zum Beispiel durch unbezahlte Überstunden.

In Deutschland wird bei 9,8 Prozent der Beschäftigten der Mindestlohn umgangen. Das sind in erster Linie Mini-Jobs, Hauspersonal, in der Gastronomie wird das viel gemacht. Eine beliebte Methode ist, Subunternehmen zu gründen, die man dann geringer bezahlt. – Benjamin Fredrich, Katapult-Magazin

Wie sieht der Mindest-Lohn im Rest von Europa aus und mit welchen Tricks wird er in Deutschland umgangen? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Benjamin Fredrich vom Katapult-Magazin gesprochen.


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Redaktion