Migräne | Ursachen und Symptome

Das bisschen Kopfschmerz?

Pulsierender, halbseitiger Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen – sogar Licht oder Geräusche können heftige Schmerzen auslösen. Die Rede ist von Migräne. In Deutschland sind schätzungsweise zehn Prozent der Menschen davon betroffen. Es gilt als Volkskrankheit. Aber worum handelt es sich bei der neurologischen Erkankung eigentlich genau?

Auf kaum etwas reagieren Migräne-Patienten empfindlicher als auf Sprüche wie: „Ich kenne das, wenn man starke Kopfschmerzen hat“. Denn die Migräne spielt in einer anderen Liga. Schätzungsweise acht Millionen Menschen sind davon betroffen, Frauen drei Mal häufiger als Männer. Die starken Schmerzen fesseln die Betroffenen oft ans Bett. Einzig Stille, Dunkelheit und starke Schmerzmittel schaffen Linderung.

Aura als Vorzeichen: Wenn die Migräne sich ankündigt

Bei etwa 15 bis 20 Prozent der Attacken kündigt sich ein Schub vorab durch die sogenannte Aura an. Dabei kommt es meist zu sensorischen, visuellen Wahrnehmungsstörungen. Die Aura dauert in der Regel zwischen 15 und 60 Minuten, auch motorische Störungen sind möglich.

Die Dauer der Kopfschmerzen variiert dabei sehr stark. Für den einen sind die Qualen schon nach einer Stunde wieder vorbei, ein anderer trägt die Schmerzen über Tage mit sich herum. Ehe alles abgeklungen ist, können schon mal 24 Stunden ins Land gehen.

Viele Patienten haben ganz spezielle Faktoren. Sie sagen: Wenn das auftritt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ich Migräne bekomme. – Dr. Charly Gaul, Chefarzt der Migräne-Klinik in Königstein

Was steckt dahinter?

Migräne wird von den unterschiedlichsten Faktoren und Umständen ausgelöst. Auch in medizinischen Kreisen ist man sich über die Ursachen noch immer uneinig. So kommt es auch dazu, dass unterschiedliche Ärzte versuchen, die Erkrankung unterschiedlich zu therapieren. Der Augenarzt verschreibt eine neue Brille, der Orthopäde sieht das Problem an der Halswirbelsäule und der Frauenarzt sieht die Schuld bei den Hormonen.

Neue Wege in der Therapie

Mittlerweile hat man erkannt, dass es sich um ein Problem handelt, welches besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Um genauere Informationen über die neurologische Störung sammeln zu können, hat man nun zusätzlich begonnen, mithilfe von Apps und Websites Daten zu sammeln. Es soll geklärt werden, was einen Schub auslöst oder die Krankheit begünstigt.

Hinter einem dieser Projekte, dem „Migräne-Radar“, steckt Dr. Charly Gaul. Er ist Chefarzt der Migräne-Klinik in Königstein. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer erklärt er Ursachen, Symptome und Möglichkeiten der Behandlungen.

Wir nehmen an, dass es ein deutliches genetisches Risiko gibt. Jedoch gibt es nicht ein Migräne-Gen, sondern es gibt ein Zusammenspiel von vererbten Faktoren und Umweltfaktoren.Dr. Charly Gaul 

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