Wenn man über Klimaschutz spricht, dann geht es auch um Treibhausgas-Emissonen. Einen großen Anteil trägt dabei die tierische Landwirtschaft. Gerade Rinder, ob nun für Rindfleisch oder auch für Milchprodukte, belasten die Umwelt. In Niedersachsen gibt es aber einen kleinen Hof, der schon viel richtig macht. Doch Nachhaltigkeit in die Landwirtschaft zu bringen, ist gar nicht so einfach.
Jemand, der sich Gedanken macht. So kann man Hans Möller beschreiben. Der Niedersachse betreibt einen kleinen landwirtschaftlichen Hof in Lentföhrden, gute 40 Kilometer nördlich von Hamburg. Das tut er schon in vierter Generation, allerdings hat er in seiner „Amtszeit“ schon jetzt einiges umgekrempelt. Zuerst die Umstellung auf einen ökologischen Betrieb, dann die muttergebundene Kälberaufzucht und inzwischen auch eine Gemeinwohlbilanz des eigenen Betriebs. Außerdem ist eine solidarische Landwirtschaft und die Auslieferung der Milch durch Elektro-Autos in Planung. Viele gute Ansätze, doch tut er damit auch etwas für den Klimaschutz?
Während meiner Ausbildung habe ich auch ein Fremdlehrjahr absolviert. Dort hatten wir 4.500 Legehennen in Batterie und als ich ein paar Wochen dort war, habe ich für mich entschieden: So einen Scheiß mache ich nicht. Wenn ich mal einen Hof übernehme, mache ich das anders!Hans Möller und Kuh "Mausi"
Wie Klimafreundlichkeit, gerade in der tierischen Landwirtschaft, erreicht werden kann, ist eine sehr komplexe Frage.
Sie brauchen eine gute Milchleistung, eine gute Futterverwertung der Kuh, Futter von guter Qualität und der richtigen Zusammensetzung und eine möglichst lange Nutzung der Kühe. Außerdem eine sehr gute Grünlandbewirtschaftung. – Thomas Nemecek, stellvertretender Forschungsgruppenleiter Ökobilanzen beim Forschungsinstitut Agroscope in Zürich
Viele kleine Stellschrauben ermöglichen eine bessere Klimabilanz in der sehr energieaufwändigen Herstellung von tierischen Produkten wie Milch und auch Fleisch.
Was genau diese Stellschrauben sind und was das für die Verbraucher im Supermarkt bedeutet, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Bernadette Huber mit Thomas Nemecek gesprochen. Zuerst hat sie aber Hans Möller und seinem Betrieb in Lentföhrden besucht. Was sie dort alles heraus gefunden hat, erzählt sie detektor.fm-Moderator Christian Eichler im Gespräch.