Mission Energiewende | Hanf

Der Stoff, aus dem die Zukunft gemacht wird?

Hanf oder Cannabis Sativa kennen die meisten vor allem als Rauschmittel. Dabei kann die Pflanze viel mehr als das. Ist sie vielleicht sogar der Rohstoff der Zukunft?

Regionales Supergewächs

Hanf war lange Zeit eine populäre Nutzpflanze, auch bei uns in Europa. Mit der Industrialisierung wurde die Pflanze aber verdrängt. Denn plötzlich war es möglich, andere Materialien zu verarbeiten. Inzwischen ist es auch gar nicht mehr so einfach die Pflanze anzubauen und zu vertreiben. Denn selbst Nutzhanf darf nur an Gewerbetreibende abgegeben werden. Aber: Die Pflanze wird zunehmend beliebter, was vor allem an ihren positiven Eigenschaften liegt.

Wenn man die Basis gut setzt, dann hat man mit dem Hanf eine der besten landwirtschaftlichen Kulturen, die wir in der Zukunft wahrscheinlich anbauen können. – Josef Bayer, Landwirt

Cannabis Sativa ist nämlich sehr anspruchslos. Er braucht keine besonderen Zuwendungen, muss beispielsweise nicht gedüngt und gespritzt werden. Das macht den Anbau auch sehr nachhaltig.

Hanf als Medizin

Der Landwirt Josef Bayer hat seine Leidenschaft für die nachhaltige Nutzpflanze aber durch seine Erkrankung entdeckt. Er leidet nämlich unter dem Reizdarmsyndrom. Um sich selbst zu therapieren, beginnt er 2015 regelmäßig CBD-Öl einzunehmen. CBD steht für Cannabidiol und ist eines von mehr als einhundert Cannabinoiden. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, die bislang ausschließlich im Hanf gefunden wurden. Sie sollen unter anderem entzündungshemmend wirken.

Ein halbes Jahr später bei der Kontrolle hat der Arzt dann gemeint, dass die Therapie gut anschlagen würde. Meine Blutwerte waren okay und auch das Krankheitsbild hat sich verbessert. Und seitdem behandle ich mich selbst mit Cannabis, das ist meine Medizin, mein Heilmittel, das mir einfach am besten hilft. – Josef Bayer

Im Sommer 2018 wagt Bayer dann etwas, was vor ihm noch keiner getan hat: Er eröffnet das erste Hanf-Feld zum Selberpflücken. Kurz nach der Eröffnung meldet sich schließlich die Staatsanwaltschaft bei ihm: Was er tut, ist illegal. Denn die Pflanzen sind nicht verarbeitet. Er darf seine Pflanzen nun nur noch an Gewerbetreibende abgeben. Vom Hanf ist er aber überzeugter denn je. detektor.fm-Redakteurin Marisa Becker hat Josef Bayer auf seinem Hanf-Feld in Kronach besucht und mit ihm über Hanf als Rohstoff gesprochen.

Ich erfahre seit 2015 am eigenen Leib, dass es gut hilft. Seit 2018, als ich meine Selbstpflücke hatte, weiß ich, dass ganz vielen auch einfach ein Hanf-Tee hilft. Also ich habe da ganz viele positive Erfahrungen gemacht, nicht nur an mir selbst, sondern auch bei anderen, die Beschwerden hatten oder selbst wenn sie keine Beschwerden hatten. Die nehmen einen Löffel Öl zu sich am Tag und fühlen sich agiler. Klar, das ist nicht bei allen so. Aber es ist doch schön, wenn es ein paar Menschen hilft.Josef Bayer 

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„Mission Energiewende“ ist eine Kooperation mit dem Ökostromanbieter LichtBlick und dem WWF

 

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