Mission Energiewende | Helden der Ozeane

Wie schützt man den Ozean?

Unglaubliche Tiefen und atemberaubende Weiten — die Ozeane dieser Welt faszinieren. Zugleich sind sie durch den Menschen bedroht, denn Überfischung, industrielle Landwirtschaft und die Verschmutzung durch Müll bringen dieses komplexe Ökosystem ins Wanken. Wie kann es geschützt werden?

Die Ozeane — Zwischen Faszination und Beunruhigung

„Für mich ist der Ozean eine extrem nahbare Erfahrung“, erzählt Florian Sturm im Gespräch, „die meisten Leute sehen, wenn sie auf das Meer schauen eine Zweidimensionalität. Die gucken dann Richtung Horizont und sehen den Sonnenuntergang.“ Florian Sturms Faszination und Interesse hingegen richtet sich auf alles, was sich unterhalb dieser Horizontlinie abspielt.

Diese Nähe zu diesem Kosmos zu haben, das haben wir in keinem anderen Medium. Mit Raubtieren, so nah — Auge in Auge — agieren zu können, oder auch die eigenen Grenzen beim Abtauchen austesten zu können und eine Lebenswelt zu erfahren, so unmittelbar und so nah wie sonst nirgends, das finde ich faszinierend.

Florian Sturm

Foto: Maria Herzog

Ein Buch über Heldinnen und Helden

Diese Begeisterung und die Sorge um die Weltmeere hat der Wissenschaftsjournalist gemeinsam mit seinem Freund und Co-Autor Christian Weigand in einem Buch verarbeitet. Für „Ein Leben für den Ozean — 10 Geschichten über die Helden der Meere“ haben sie Menschen aus der Wissenschaft, der Fischerei, Aktivistinnen und Aktivisten, Taucherinnen und Taucher getroffen. So waren die beiden etwa in Marburg und haben dort eine Gruppe von Apnoe-Taucherinnen und -Tauchern getroffen. Diese nennen sich Lahntaucher und veranstalten in regelmäßigen Abständen Clean-ups: Sie tauchen in dem Fluss, um Schuhe, Einkaufswagen, Verkehrsschilder, Plastikflaschen und vieles mehr, was Menschen in diesen Fluss schmeißen, wieder herauszuholen. Florian Sturm ist auch mitgetaucht.

Es war taucherisch sehr interessant und herausfordernd, weil die Sicht gleich Null ist. Es hatte auch was von Unter-Wasser-Schatzsuche.

Florian Sturm

An diesem Tag haben sie fast 300 Kilo Müll aus dem Fluss geholt. Diese Initiative zeigt, dass man nicht immer direkt am Meer leben muss, um Meeresschutz zu betreiben, sagt Florian Sturm. So schreiben sie im Buch, dass die  Flüsse die Müllautobahnen der Meere seien.

Der Wissenschaftsjournalist Florian Sturm hat gemeinsam mit seinem Freund und Co-Autor Christian Weigand das Buch „Ein Leben für den Ozean — 10 Geschichten über die Helden der Meere“ in diesem Sommer im Selbstverlag veröffentlicht. In dieser Folge von „Mission Energiewende“ spricht detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat mit Florian Sturm über die Helden der Ozeane, die auf unterschiedliche Weise die Meere schützen. Weitere Infos zum Buch und zum Thema Meeresschutz findet ihr auf der Website zum Buch.

Korrektur: Unser Gesprächspartner hat im Interview zwei Namen verwechselt, tatsächlich zeigt das Cover-Foto des Buches Christian Howe und es wurde von Uli Kunz gemacht.

Moderation