Mission Energiewende | Moore

Wir müssen das Moor wieder hypen!

Um Moore ranken sich so einige Schauergeschichten, obwohl Naturschützer sie immer wieder als wichtige Biotope loben. Ihre größte Rolle spielen sie aber für unseren Umgang mit der Klimakrise. Und: Sie können uns verdammt gefährlich werden.

Drei Prozent der Erdoberfläche sind von Mooren bedeckt, dreißig Prozent von Wald. Und wo wird mehr CO2 gespeichert? In den Mooren! Sie binden davon doppelt so viel wie alle Wälder zusammen. Wir müssten also vielleicht damit anfangen, unsere Moore zu hypen.

Einer, der das schon lange macht ist Hans Joosten. Er ist im Moor zu Hause, ja er lässt seine Studierenden sogar manchmal vom Moor kosten. Der Professor für Moorkunde und Paläoökologie an der Uni Greifswald erklärt, warum wir wieder anfangen müssen, uns mit unseren Mooren zu beschäftigen. Vor allem hier in Deutschland.

Das sind sehr große Flächen, die wir jährlich in Deutschland wieder vernässen müssen. Um das Paris-Abkommen einzuhalten, müssen wir unsere Anstrengungen verfünfundzwanzigfachen. Das muss großflächig organisiert und dafür müssen alternative Landnutzungsprozeduren entwickelt werden. – Hans Joosten

Folgen der falschen Nutzung

Denn Moore sind nicht nur wertvolle CO2-Speicher. Wenn sie für die Landwirtschaft entwässert werden, setzen sie andersherum dieses CO2 wieder frei. So wie derzeit mit den Mooren umgegangen wird, sind sie für den Klimawandel schädlicher als der weltweite Flugverkehr. Wie die deutschen Moore wieder vernässt werden können und warum wir auf keinen Fall Produkte kaufen sollten, die auf entwässerten Mooren angebaut worden sind, erklärt Hans Joosten detektor.fm-Redakteur Christian Eichler im Interview.

Musik: Scott Buckley – Filaments (CC BY 4.0)

Redaktion