Mission Energiewende | Rettet die Bienen

Die Biene braucht den Imker – wir die Biene

Für 500g Honig müssen Bienen etwa das Doppelte an Nektar sammeln. Doch das wird immer schwieriger, weil es kaum noch genügend Pflanzen gibt. Und das ist nicht ihr einziges Problem. Wir haben einen Imker gefragt, was wir für die Bienen tun können.

Spätestens seit dem erfolgreichen Volksbegehren in Bayern ist die Biene das Symboltier, wenn es um den Schutz der Artenvielfalt geht. Neben der fehlenden Pflanzenvielfalt wird die Honigbiene vom Parasiten Varroa bedroht. Davor können Imkerinnen und Imker sie schützen. Doch der Mensch zählt auch zu einem der größten Feinde für die Bienen, weil er ihren Lebensraum zerstört.

Ordnung muss nicht sein

Ein ordentlich gemähter Rasen sieht schön grün aus. Blumenbeete sorgen für viele bunte Farben im Garten. Was der Mensch liebt, ist für die Biene aber gar nicht gut. Leon Grega ist Imker und kritisiert unseren Hang zur Ordnung in der Natur.

Viele möchten ihren Rasen schön haben und mähen immer. Das ist schön grün. Aber es ist eine Wüste. Eine grüne Wüste. – Leon Grega, Imker

Die Biene braucht ein bisschen mehr Unordnung. Wildbienen zum Beispiel legen ihre Eier in abgestorbenes Holz, in das der Holzwurm bereits Löcher gegraben hat. Außerdem sind viele Blumenzüchtungen, die wir im Gartencenter kaufen können, Hybridblumen mit gefüllten Blüten. Statt Pollen und Nektar haben sie weitere Blütenblätter. Leons Tipp deshalb: beim Kauf der Blumen auf die Bienenfreundlichkeit achten. Oft sind diese Blumen extra gekennzeichnet.

Naturschutzprojekte mit Kindern

Leon möchte mit seiner Imkerei auch etwas zurückgeben. Deshalb finanziert er mit dem Verkauf seiner Produkte eigene kleine Naturschutzprojekte. Zusammen mit Kindergärten, Schulen oder Jugendgruppen werden Insektenhotels gebastelt oder auch plastikfreier Weihnachtsbaumschmuck aus Bienenwachs gegossen. Oder er stellt mit den Kindern Bienenwachstücher her, die er in seinem Onlineshop verkauft.

Stadthonig vs. Landhonig

Eine kleine Ergänzung zur Podcast-Folge: Leon hat seine Bienenstöcke zwischen dem Kölner Stadtrand und dem Bergischen Land verteilt. Seine Stadt-Bienen produzieren dabei mehr Honig als die Bienen im Bergischen. Vermutlich, weil es in Köln oft drei bis vier Grad wärmer ist und die Bienen dort deshalb schneller arbeiten.

Die Unterschiede zwischen Stadt- und Landhonig sind minimal. Im Stadthonig sind geringste Konzentrationen Schwermetalle zu finden, im Landhonig dafür geringste Pestizidrückstände. Damit das aber irgendwelche Auswirkungen auf unseren Körper habe, müsse man Tonnen von Honig essen, sagt Leon Grega.

Mit den Bienen macht mir das sowieso Spaß. Und die Plastikfreiheit, das ist auch ein Punkt, der mir wichtig ist. Denn das ist einfach unser Beitrag. Das, was wir machen können.Leon Grega 

Für Mission Energiewende war detektor.fm-Reporterin Anja Bolle bei Leon Grega in Engelskirchen. Was sie dort über Bienen gelernt hat, darüber spricht sie mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler.


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„Mission Energiewende“ ist eine Kooperation mit dem Ökostromanbieter LichtBlick und dem WWF

Redaktion