Mit dem Klimawandel müssen sich auch unsere Städte verändern, damit das Leben dort weiterhin angenehm ist. Deshalb arbeiten Planer schon heute an den Städten von morgen. Wie sehen die aus?
Jahrzehntelang ist die Stadtplanung vor allem auf das Bauen ausgelegt gewesen, also: asphaltieren und teeren. Jetzt, wo bereits die ersten Auswirkungen des Klimawandels spürbar sind, könnte genau das den Städten zum Verhängnis werden. Denn Experten sind sich einig, dass vor allem mittlere und große Städte von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.
Weil in den Städten alles versiegelt ist, staut sich die Hitze. Außerdem gibt es vergleichsweise wenig Grün in der Stadt, welches dazu beitragen könnte, kalte Luft zu spenden. Das führt unter anderem zu sogenannten Tropennächten. Das heißt, dass die Temperatur zwischen 18 und 6 Uhr nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Nicht wirklich angenehm, wenn man schlafen will. Außerdem machen die hohen Temperaturen die Stadt auch ungesünder.
Die erhöhte Zahl von Hitzetagen führt dazu, dass vor allem die vulnerablen Gruppen der Gesellschaft, also die verletzlichen Gruppen, ein erhöhtes Krankheits- und Sterberisiko haben. – Herbert Lohner, Naturschutzreferent beim BUND Landesverband Berlin
Eine Lösung für das Hitze-Problem können sogenannte Kaltluftschneisen sein. Das sind Freiflächen, die kalte Luft in die Stadt leiten. In Dresden gibt es durch die topographischen Gegebenheiten schon einige große Bahnen für Kaltluft. Trotzdem herrscht auch dort ein Temperaturunterschied von 5–6 Grad zwischen Innenstadt und Stadtrand. Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen arbeitet deshalb mit der Stadtplanung daran, den Atem der Schneisen durch Grünflächen zu verlängern.
Man muss den Klimawandel selber begrenzen durch konsequenten Klimaschutz. […] Das kommt für mich auf Nummer 1. Und auf Nummer 2 kommen die Folgen des Klimawandels, der nicht mehr abwendbar ist. Wir reden ja darüber, das Zwei-Grad-Ziel abzumildern. Da ist er ja schon.Eva Jähnigen
Eine andere Folge des Klimawandels ist die Zunahme von Starkwetterereignissen wie vermehrtem Regen und Sturm. Im Moment wird das Wasser weitestgehend einfach in die Kanalisation abgeleitet. In Berlin will die eigens dafür gegründete Regenwasseragentur der Berliner Wasserbetriebe genau das ändern und so dem Klimawandel etwas entgegensetzen.
Wir gehen davon aus, dass wir vom Klimawandel betroffen sind. Zum einen werden die Starkwetterereignisse zunehmen. Das heißt, es wird häufiger und stärker regnen. Auf der anderen Seite, und das ist schon jetzt der Fall, nehmen die Hitzetage zu. Das heißt, wir haben längere Trockenperioden. Und diese zwei Auswirkungen des Klimawandels haben eben etwas mit Regen zu tun.Dr. Darla Nickel
Aber was genau will die Regenwasseragentur in der Stadtplanung bewirken? Und wie verändert sich Dresden, damit es endlich kühler wird? Das bespricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Marisa Becker.