NASA-Forscher messen Wasser auf dem Mars

Jetzt wirklich Wasser auf dem Mars?

Die NASA hat die bisher stärksten Belege dafür veröffentlicht, dass es auf dem Mars Wasser gibt. Der Satellit „Reconnaissance Orbiter“, der im Auftrag der NASA seit 2006 den Planeten umkreist, liefert Infrarotbilder, auf denen Steilhänge mit dünnen Streifen zu erkennen sind. Die Forscher gehen jetzt davon aus, dass heutzutage immer wieder Wasser über den Mars fließt.

Die NASA will den bisher stärksten Beweis für Wasser auf dem Mars geliefert haben. Deshalb taucht allerorten wieder die Frage nach Leben auf dem Mars auf. Aber was genau messen die Forscher dort?

Man misst die Zusammensetzung einer Oberfläche mit Spektrometern. Das sind Kameras, die das Absorptionsverhalten einer Oberfläche messen und das ist für jeden Stoff anders. – Planetenforscherin Daniela Tirsch

Bisherige Erkenntnisse zum Mars

1971-74: drei sowjetische Raumsonden versuchen auf dem Mars zu landen, die ersten beiden gehen kaputt, die dritte kippt vermutlich bei der Landung um.

1976: Die Viking-Sonden der NASA landen auf dem Mars und führen dort biologische Experimente zum Stoffwechsel lebender Organismen durch, allerdings ohne eindeutige Ergebnisse.

seit 2006: Der Reconnaissance Orbiter, ein Satellit der NASA umkreist den Mars. Er hat den Auftrag, den Planeten zu kartographieren und nach Strukturen zu suchen, die auf Wasser hinweisen können.

2010: ein mexikanisch-US-amerikanisches Forscherteam analysiert die Daten von 1974 noch mal und findet Hinweise auf hydratisierte Salze.

2011: der Student Lujendra Ojha entdeckt auf den Orbiter-Aufnahmen Gebilde, die wie Rinnsale von Wasser aussehen.

Tröpfelndes Salzwasser?

2015: Infrarotaufnahmen, die der Reconnaissance-Orbiter von den „Rinnsalen“ gemacht hat, sehen im Marssommer anders aus als im Winter. Ihr chemischer Fingerabdruck deutet auf hydratisierte Salze wie die im Jahr 2010 diskutierten hin.

Das Beitragsbild stammt vom Satelliten. Zuerst hat er mit zwei Kameras dreidimensionale Bilder der Oberfläche gemacht und dann mittels Kameras, die jeweils den infraroten, den roten und den blau-grünen Teil des Lichts aufnehmen, ihre Zusammensetzung aufgenommen. Daraus ist das sogenannte Falschfarbenbild (siehe oben) entstanden.

Im Gespräch erklärt Daniela Tirsch vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin, was „hydratisierte Salze“ sind und was auf den Infrarotbildern außerdem zu erkennen sein könnte.

Es gibt Lebewesen, die unter extremen Bedingungen existieren können. Aber es ist sehr fraglich, dass sie das auf dem Mars bei diesen hohen Salzgehalten und der kosmischen Strahlung auch können.Daniela Tirsch 

Redaktion: Caroline Bauer