Netzhelden | Musik als Konzentrationshilfe

Der richtige Beat ist Ansichtssache

Musik, um die Synapsen anzuregen? Das kann funktionieren, allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten. Welche, das verraten die Kollegen von ze.tt.

Auf dem Weg zur Bahn, beim Sport oder beim Morgenkaffee Musik gehört zum Alltag der meisten Menschen wie das Atmen. Eine Studie der Oxford University hat nun gezeigt, dass Musik in Verbindung mit Essen eine besondere Wirkung hat. Sie kann den Geschmack verbessern. Doch verbessert die richtige Melodie auch die Konzentration?

Symphonie der Synapsen

Das berühmteste Beispiel, wenn es um die Wirkung von Musik auf den Verstand geht, ist der sogenannte Mozart-Effekt. Dahinter verbirgt sich eine inzwischen berühmte These aus den 1990ern. Die University of California in Irvine führte ein Experiment durch, das zu zeigen schien, dass Testpersonen ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen bekamen, wenn sie klassische Musik hörten, wie etwa Mozart. Diese Ergebnisse konnten jedoch in anderen Studien nicht wiederholt werden.

Trotzdem hält sich der Mythos hartnäckig, dass Kinder schlauer werden, wenn sie früh viel Mozart hören. Und die Diskussion darum ebbt nicht ab. Heute heißt es, dass dieser Effekt nicht nur auf klassische Musik beschränkt sei. Zum Beispiel soll auch Metal-Musik unter Hochbegabten sehr beliebt sein, sagt zumindest eine Untersuchung der University of Warwick.

Konzentrationshilfe per Knopfdruck

Musik kann helfen, muss sie aber nicht. Das hängt auch davon ab, welche man sich als Konzentrationshilfe aussucht. Bekannte Songs, bei denen das Mitsingen besonders viel Spaß macht, hilft eher dabei den Fokus auf etwas anderes als die Arbeit zu legen. Das haben Wissenschaftler der Fu Jen Catholic University in Xinzhuang City in Taiwan gezeigt. Logischerweise sind auch Wörter nicht unbedingt Ideal, um die richtigen Gehirnareale zu aktivieren, denn wir möchten verstehen, was gesagt wird, und dem Gesagten folgen.

Während einige Entspannungmusik brauchen, um sich zu fokussieren, greifen andere zum Beispiel auf Café-Geräusche als Konzentrationshilfe zurück. Doch die Lärmforschung warnt: Ist der Pegel zu hoch, schadet das eher dem Gehirn. Außerdem können bestimmte Melodien auch dafür sorgen, dass es schwerer wird, Informationen im Kurzzeitgedächtnis zu behalten.

Was man beachten sollte, wenn man Musik als Konzentrationshilfe benutzt, weiß Philipp Kienzl von ze.tt. Über seine Erkentnisse hat er mit detektor.fm-Moderator Alexander Hertel gesprochen.

Die Musik dient dazu, uns von den Außengeräuschen abzulenken. Die Musik blenden wir dann aber wiederum aus.Philipp Kienzl 

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