Play
HI-Viren auf einer infizierten T-Zelle. / Foto: HIV-infected T cell | CC BY 2.0 | NIAID | flickr.com

Neue Therapie gegen HIV entwickelt

Das Virus einfach rausschneiden?

Das HI-Virus kann zwar schon sehr gut mit Medikamenten in Schach gehalten werden. Dennoch bleibt die Diagnose für viele Menschen eine Zäsur, die das ganze Leben verändert. Noch immer gilt die Krankheit als unheilbar. Das könnte sich aber bald ändern. Forscher haben jetzt ein neues Verfahren zur Heilung der Immunschwächekrankheit entwickelt: indem sie das Virus quasi aus den infizierten Zellen schneiden. Wir erklären die Methode.

Mit der Gen-Schere gegen HIV

Eigentlich soll das Immunsystem gegen alle Krankheiten kämpfen, die unseren Körper befallen. Solange es Viren erkennt, kann es diese auch beseitigen. Mit einer Impfung kann man also das Immunsystem auf viele verschiedene Viren trainieren. Doch wenn das Immunsystem selbst befallen ist, gibt es keine körpereigene Lösung.

Das ist ein Grund, warum das HI-Virus noch immer ohne Heilungsmöglichkeit den Menschen befallen kann. Ist das Immunsystem erst einmal außer Kraft gesetzt, können alle anderen Krankheiten im Körper wüten. Ein anderer Grund, der HIV so gefährlich macht, ist, dass das Virus variabel ist. Es gibt viele Versionen von HIV, die sich in ihrer DNA unterscheiden.

All diese Probleme will ein Forscherteam des Heinrich-Pette-Instituts und der TU Dresden jetzt mit einem neuen Therapieverfahren in den Griff bekommen. Ein Enzym soll dem Virus zu Leibe rücken. Dieses Enzym, das die Forscher Brec1 nennen, erkennt die DNA des HI-Virus, welches sich in das Erbgut der Zelle eingenistet hat. Ein Verfahren, das rein theoretisch jede Spur von HIV aus dem Körper tilgen und zu einer vollständigen Heilung führen könnte.

15 Millionen Euro fehlen noch

Das Verfahren wurde bisher an Mäusen getestet. Eine klinische Studie mit zehn Patienten ist zwar schon genehmigt, es fehlt aber noch die Finanzierung. Bisher wurde die Forschung weitestgehend von öffentlichen Einrichtungen oder Stiftungen bezahlt. Patente für die Verfahren haben die Forscher auch schon angemeldet.

Das Nature Magazin, in welchem die Ergebnisse des Forschungsteams veröffentlicht wurden, verlangt nun, dass die Autoren ihre wirtschaftlichen Interessen, welche sie an diesem Projekt haben, offenlegen. Denn mehrere Autoren sollen Verfahren zur Herstellung des Enzyms Brec1 angemeldet haben. Solche Patente tragen am Ende meistens dazu bei, dass eine Pharmafirma hohe Preise für Medikamente und Therapien verlangen kann. Ob diese HIV-Therapie, sollte sie einmal entwickelt sein, für viele HIV-Positive auch bezahlbar sein wird, ist also noch unsicher.

Über die neue mögliche Heilmethode für HIV haben detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf und Redakteur Christopher van der Meyden gesprochen.

HIV – Hoffnung auf Heilung 02:47

Redaktion: Christopher van der Meyden

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen