Paris | Nach der Trauer kommt die Wut

Wut, Zorn und Ärger positiv nutzen

Wir können uns kaum entziehen: Jeden Tag prasseln die Bilder des Terroranschlages in Paris auf uns ein. Schüsse, Gewalt und Blut. Es gab viele Tote und Verletzte. Der Anschlag war grausam und skrupellos. Kein Wunder, dass nun viele Menschen nicht nur Trauer, sondern auch Wut verspüren. Doch was verbirgt sich hinter Wut, Zorn und Ärger? Wie können wir diese negativen Gefühle positiv nutzen?

detektor.fm sammelt für eine Vormittagssendung


Erst die Trauer

Trauer ist normal und wichtig. Sie verarbeitet den Verlust einer Person oder das Leid, ausgelöst durch ein bestimmtes Ereignis. Lange anhalten sollte sie jedoch nicht. Ein Trauerprozess durchläuft vier Phasen, in denen ein Mensch nach einer Schockstarre erst einmal begreift, was passiert ist. Als nächstes setzt sich der Mensch mit dem Trauma auseinander. Dann setzen die Emotionen ein und aus Trauer wird Wut, Zorn und Ärger.

Positiven Umgang mit Wut kann man lernen und auch erfahren. – Anita Timpe, Sozialpädagogin und Autorin

Ist Wut immer negativ?

Die Herzfrequenz steigt, der Körper ist angespannnt und die Atmung beschleunigt sich. Das sind die ersten Anzeichen mit denen sich der Körper auf eine Stress-Situation vorbereitet. Wut und Zorn sind im Gegenteil zu Freude oder Glück negativ behaftet. Doch das war nicht immer so. In der Evolution des Menschen waren diese Gefühle lebenswichtig: Wütende und aggressive  Menschen schlugen so ihre Feinde in die Flucht. So war Wut auch eine gute Schutzfunktion.

Richtig genutzt, kann man Wut auch in positive Energie umwandeln. Wie das geht, hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser Anita Timpe gefragt. Sie ist Sozialpädagogin und Autorin des Buches „ Ich bin so wütend – Nutzen Sie die positive Kraft Ihrer Wut „.

Wut ist nicht Gewalt und nicht Aggression. Wut ist ein natürliches Gefühl und drückt eine Art von Schutzbedürfnis aus.Anita TimpeFoto: iptb.de 

Redaktion: Thore Staeck