Partydroge Lachgas – gefährlich oder harmlos?

Lachen bis der Arzt kommt

Lachgas scheint die ideale Partydroge zu sein. Es ist leicht erhältlich und wirkt nur kurz. Wie gefährlich ist der Konsum für den Körper?

Lachgas im Wandel der Zeit

Distickstoffmonoxid, auch Lachgas genannt, hat viele Facetten. Der chemische Stoff findet beispielsweise Verwendung in der Nahrungsmitteltechnik, der Raketentechnik und der Medizin. Es ist sogar das älteste Narkosemittel der Welt. Doch seit den neunziger Jahren wird Lachgas auch als Partydroge genutzt.

Die Wirkung der Substanz ist nur von kurzer Dauer. 30 Sekunden bis 3 Minuten lang dauert der rauschartige Zustand. Bei Konsumenten kommt es dabei unter anderem zu einer veränderten Geräuschwahrnehmung, traumartigen Halluzinationen und – daher auch der Name – einem übermäßigen Lachzwang.

Man sollte nicht im Stehen konsumieren, weil man sonst umkippt. In den meisten Fällen würde ich das so ein bisschen in den Bereich Mutprobe einordnen. – Bernd Werse, forscht zu Drogen

Gefährlich oder harmlos?

Der Name klingt zunächst recht harmlos – doch die Droge ist mit Vorsicht zu genießen. Besonders in den Niederlanden wird der Hype immer größer. 2015 hat es 13 Vergiftungsfälle gegeben, im ersten Halbjahr dieses Jahres sogar schon 67.

Bei wirklich exzessivem Konsum kann es solche Phänomene geben, dass man dann einfach zu wenig Sauerstoff in der Lunge hat. – Bernd Werse

Auch in Deutschland nimmt der Konsum zu. Das Problem: Die Droge ist billig und leicht zugänglich. Zwar ist die Substanz als Rauschmittel nicht legal, der Konsum jedoch kaum zu kontrollieren. Denn Lachgas wird zum Beispiel in den Kartuschen von Sahnesprühdosen verwendet, die in Supermärkten zu kaufen sind.

Über Lachgas als Droge und wie der Konsum in Deutschland aussieht, hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Bernd Werse gesprochen. Er ist Mitbegründer des „Centre for Drug Research“ an der Goethe-Universität in Frankfurt.

Es gibt zwar eine durchaus nennenswerte Anzahl von Jugendlichen, die das ausprobieren. Aber nur ganz ganz wenige, die das wiederholt oder in exzessivem Ausmaße betreiben.Bernd Werse  

Redaktion: Leora Koch