Phänologischer Kalender: Herbst dauert an

Der Herbst spielt in der Verlängerung

„Will das Laub nicht gern von Bäumen fallen, so wird ein kalter Winter erschallen.“ Das besagt eine alte Bauernregel. Der deutsche Wetterdienst schaut genauer hin: Sie beobachten, dass der Fall der Blätter einiger Bäume in Verzug ist. Doch macht das gleich einen harten Winter? Was ist denn nur mit unseren Bäumen los?

Beim Blick aus dem Fenster fällt auf, dass viele Bäume noch immer bunte Blätter tragen. Laut dem Deutschen Wetterdienst, sollten genau jetzt alle Blätter am Boden liegen. Jedoch beobachten sie seit einer Woche, dass dies nicht der Fall ist. Die Meteorologen vermuten, dass sich der Laubfall aufgrund des Regen-, Frost- und Windmangels nach hinten verschiebt.

Ein Kalender für alle Fälle

Früher orientierten sich Landwirte an dem phänologischen Kalender, der zehn statt übliche vier Jahreszeiten beinhaltet. Sie beobachteten das Verhalten der Natur, wenn es Zeit wurde, die Ernte einzuholen oder das Feld zu bestellen. Besonders Frühling und Herbst stehen bei den Landwirten im Fokus. Doch der phänologische Kalender scheint vergessen. Denn heutzutage arbeiten Landwirte mit Feldproben und dem Wissen aus dem Internet.

Langer Herbst – doch kein harter Winter?

Die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst können momentan keine konkreten Prognosen stellen. Jedoch ist eins klar: Die Verlängerung des goldenen Herbstes lässt nicht auf einen harten Winter schließen. Denn nicht jeder Bauernregel ist Glauben zu schenken.

Wenn es nach der phänologischen Uhr geht, steht unmittelbar die Vegetationsruhe vor der Haustür. Auf den Bergen, wo es immer kälter ist, da ist die Vegetationsruhe schon eingetreten. – Wolfgang Janssen vom Deutschen Wetterdienst

Über die Gründe, warum der Laubfall in Verzug ist, hat detektor.fm- Moderator Gösta Neumann mit Wolfgang Janssen vom Deutschen Wetterdienst gesprochen.

Zwei wärmere Winter hatten wir jetzt in Folge, insofern wäre es mal wieder Zeit für einen durchschnittlichen Winter.Wolfgang Janssen  

Redaktion: Aniko Bartfai

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