Herbstzeit ist Rattenzeit

Ratten, die ungebetenen Gäste

Wenn es draußen kalt und nass wird, flüchten sich nicht nur Menschen ins Warme: Auch Ratten ziehen trockene, geschützte Ecken vor. Vor allem dicht besiedelte Wohngebiete können schnell zu einem Schlaraffenland für die Nager werden. Um das zu verhindern ist die Hilfe aller gefragt.

Suche Ecke, trocken, warm

„Herbstzeit ist Rattenzeit“, heißt es im Volksmund. Denn in den ungemütlichen Herbst-Monaten begeben sich die Schädlinge auf die Suche nach einem wintertauglichen Quartier. Die Tiere haben eine ausgeprägte Vorliebe für warme, geschützte Ecken als Unterschlupf – wie es sie in Häusern und Kellern häufig gibt.

Gegessen wird, was vorbeischwimmt

Finden die Ratten dann in Wohngebieten prall gefüllte Mülltonnen oder Speisereste in der Kanalisation, steht einer rasanten Vermehrung nichts mehr im Weg. Denn Ratten sind sehr soziale Tiere: Wenn das Nahrungsangebot gerade noch für das eigene Rudel reicht, wird die Fortpflanzung eingestellt. Doch je mehr Essensreste die Tiere finden, desto höher liegt die Fortpflanzungsrate – ein nicht unerheblicher Fakt.

Aus zwei Ratten werden Zwanzig, aus Zwanzig dann Zweihundert

Eine Ratte kann pro Wurf bis zu 20 Nachkommen zur Welt bringen, die dann selbst nach rund fünf Wochen geschlechtsreif sind. Ein einziges Rattenpaar kann so – Kindes- und Kindeskinder eingerechnet – tausende Nachfahren in einem Jahr produzieren. Ein Problem, mit dem vor allem Städte zu kämpfen haben.

Da ist es mit „einfach mal ein bisschen Gift auslegen“ nicht getan, erklärt Siegfried Schier. Er ist der Bundesvorsitzende des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes und hat mit Gregor Schenk über die „Rattenzeit“ Herbst gesprochen.

Die meisten Ratten gibt es im März und im September bzw. Oktober. Warum das so ist, kann man nicht genau sagen, aber es hat vermutlich was mit den klimatischen Bedingungen zu tun.Siegfried Schier