Richtig loben – aber wie?

Ich bin nicht gut. Ich bin gut geworden.

Kinder loben ist nicht nur nett, sondern wichtig. Und zwar für die Entwicklung des Selbstwertgefühls. Auf die richtige Wortwahl kommt’s an. Bei den Bürokollegen ist das nicht anders.

Auch ernst gemeinte Komplimente können am Ziel vorbeischießen. Kinder zum Beispiel für ihre Klugheit zu loben, erzeugt bei ihnen das Gefühl, ihre Fähigkeiten seien angeboren. ForscherInnen sprechen von einem statischen Selbstbild.

„Statisch“ deshalb, weil angeborene Fähigkeiten ja schon immer da waren und immer da bleiben werden. Eine Weiterentwicklung scheint ausgeschlossen. Wozu also lernen? Sich verbessern? Studien haben nachgewiesen, dass Kinder mit statischem Selbstbild häufiger aufgeben, wenn sie vor neuen, bisher unbekannten Herausforderungen stehen. Nach dem Motto: wenn ich’s nicht kann, kann ich’s nicht.

Richtig loben: „Du hast Dir Mühe gegeben“

Wurde man stattdessen nicht für seine Fähigkeiten gelobt, sondern für seine Anstrengung, steigt die Gewissheit, dass die Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten nicht nur möglich, sondern auch wünschenswert ist. Nicht weiterzukommen oder Fehler zu machen ist dann nicht entmutigend, sondern ein Ansporn.

Dass diese Beobachtungen nicht nur Eltern interessieren sollten, erklärt Daniel Rettig von der WirtschaftsWoche im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser. Denn richtiges Loben ist auch im Alltag wichtig.

Ich sage nicht: loben ist schlecht. Ich sage: man kann falsch loben.Daniel Rettig 

Redaktion: Thibaud Schremser

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