Rosetta-Mission landet erfolgreich auf Kometen

Der Ritt auf dem Kometen

Nach zehn Jahren ist die Rosetta-Mission in die finale Phase eingetreten. Der Roboter Philae ist auf dem Kometen „Tschuri“ gelandet. Nach Stunden des Wartens ist klar – die erste Landung auf einem Kometen ist geglückt.

Mit einem Raumschiff auf einem fliegenden Kometen landen. Das klingt nach Bruce Willis in Armageddon (1998). Jetzt ist es der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) geglückt, die Idee in die Realität umzusetzen. Unter dem Missionsnamen Rosetta ist eine Sonde zum Kometen „Tschuri“ geflogen und hat erfolgreich einen Landeroboter abgesetzt. Damit ist die erste Landung auf einem Kometen überhaupt gelungen.

Erst Schwung holen

Gestartet ist die Reise 2004 in Französisch-Guayana, auf dem Weltraumbahnhof der ESA. Ins All ist die Rosetta-Sonde mit einer Ariane-5-Rakete geschossen worden. Deren Treibstoff reicht aber bei weitem nicht aus, um bis zum angepeilten Kometen zu gelangen. Für die weite Strecke ist deshalb das sogenannte Swing-By-Manöver verwendet worden. Die Sonde nutzt bei diesem Manöver die Anziehungskraft eines Planeten und holt beim Vorbeiflug Schwung.

Und dann auf zum Kometen

Nachdem Rosetta sich bei Erde und Mars auf diese Weise genug Schwung geholt hat, konnte die Sonde bis zum Kometen „Tschuri“ fliegen. Dort ist sie im September, nach zehnjähriger Reise, angekommen und kreist seitdem um den Kometen. Von hier aus ist nun die spannende letzte Phase der Mission eingeleitet worden – die Landung auf der Kometenoberfläche. Extra dafür hat die Rosetta-Sonde den Landeroboter Philae an Bord, der mit Landeharpunen und Messinstrumenten ausgerüstet auf dem Kometen gelandet ist.

„Der singende Komet“

Über die Rosetta-Mission und die erste Landung auf einem Kometen haben wir heute Nachmittag mit dem Physiker Dr. Gerhard Schwehm gesprochen. Er arbeitet bei der ESA und hat die Rosetta-Mission bis vor einem Jahr geleitet.

Für die Planetenforschung ist diese Mission sehr, sehr wichtig. Die Mission bringt tolle, neue Erkenntnisse und wird ihren Platz in den Geschichtsbüchern der Weltraumforschung finden.Dr. Gerhard Schwehm