Schwarzes Loch erstmals fotografiert

Meilenstein für die Wissenschaft

Internationalen Forscherinnen und Forschern ist es gelungen, ein Schwarzes Loch zu fotografieren. Es befindet sich in der benachbarten Galaxie M87 und ist 55 Millionen Lichtjahre entfernt. Die Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über das Universum.

Schwarzes Loch: A Point of No Return

Das Bild gilt als wissenschaftliche Sensation. Denn noch nie ist es Menschen gelungen, einen visuellen Beweis für ein Schwarzes Loch zu liefern. Schwarze Löcher gibt es unzählige. Sie sind jedoch nicht sichtbar. Selbst sensibelste Kameras scheitern, denn Schwarze Löcher verschlucken alles – auch das Licht. Doch heute hat sich das geändert. Um kurz nach 15 Uhr mitteleuropäischer Zeit war es zu sehen, das erste Foto eines Schwarzen Lochs.

Für die historische Aufnahme haben Forscherinnen und Forscher des Projekts „Event Horizon Telescope“ sechs riesige Radioteleskope auf der ganzen Erde ausgerichtet und miteinander verbunden. Unter anderem in Hawaii, Arizona, Mexico und Chile. Sogar vom Südpol hat man Daten gesammelt.

Also ich habe diese Bilder schon oft gesehen, aber die waren natürlich nie echt, nur simuliert. – Dr. Nico Hamaus, Kosmologe an der Universitäts-Sternwarte in München

Die Aufnahme wurde dann mithilfe riesiger Daten-Computer entwickelt. Sie zeigt die orangefarbene Umrandung eines Schwarzen Lochs in der benachbarten Galaxie M87. Das bedeutet: Das Loch ist 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Allerdings ist es so gigantisch, dass eine Aufnahme möglich wurde.

Was das Universum verrät

Sichtlich gerührt präsentieren die Forscherinnen und Forscher ihr Ergebnis: „Today is a really proud moment.“ Doch was genau stimmt die Wissenschaft so euphorisch? Das Foto liefere einen weiteren Beweis für Albert Einsteins Relativitätstheorie, das behaupten die Astrophysiker auf der Pressekonferenz. Außerdem gehe es um grundlegende Erkenntnisse. Wie funktioniert Gravitation? Erfahren wir also bald mehr über den Aufbau unserer Galaxie?

Über die wissenschaftlichen Erkenntnisse spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Dr. Nico Hamaus. Er ist Forscher der Kosmologie am Universitäts-Observatiorium in München.

Die Theorie, das menschliche Denken, kann natürlich viel weiter gehen als unsere Experimente und Beobachtungen. Die Technologie hat es doch ermöglicht aufzuholen. Aber die Theoretiker sind uns noch einige Schritte voraus.Nico Hamaus 

Redaktion: Sören Hinze, Sebastian Blum