Play
Wissenschaftler haben über 2 000 Spermaproben von jungen Schweizern untersucht. Foto: Felipe Caparros | shutterstock
Bild: Felipe Caparros | shutterstock

Schweizer Spermien-Studie

Besorgniserregend schlechte Qualität

Zum ersten Mal gibt es in der Schweiz eine landesweite Studie, die Spermien untersucht hat. Die Ergebnisse der Forscher sind beunruhigend. Weniger als die Hälfte der Männer erreichen die von der Weltgesundheitsorganisation definierten Normwerte.

Spermien-Studie in der Schweiz

Scheinbar besitzen viele junge Schweizer eine niedrige Spermienqualität. Das haben Wissenschaftler in einer neuen Studie festgestellt, in der sie die Eigenschaften von 2 523 Spermienproben untersucht haben.

Etwa 38 Prozent der Samenproben erfüllen nicht die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierten Normen. Diese Norm basiert auf den Eigenschaften der Spermazoten. Neben ihrer Beweglichkeit und ihrer Form ist auch die Anzahl von Spermien in der Samenflüssigkeit von Relevanz. Laut WHO-Norm beträgt die Anzahl an Spermien pro Ejakulation etwa 39 Millionen. Bei etwa 17 Prozent der Probanden liegt sie unter dem kritischen Wert von 15 Millionen pro Milliliter.

Es ist kein schweizerisches Problem. Der Rückgang der Samenqualität ist ein Problem, das man in westlichen Ländern sehen kann, aber auch weltweit problematisch ist. – Marc Van den Bergh, einer der Autoren der Studie

Unklare Ursachen, schwerwiegende Folgen

Über die Ursachen sind sich die Wissenschaftler noch uneinig. Ein guter Grund, intensiv weiterzuforschen. Fest steht, dass Rauchen die Spermaqualität senkt. Aber auch die Ernährung, Umwelteinflüsse und vorgeburtliche Bedingungen scheinen sich auf die Fruchtbarkeit von Männern auszuwirken.

Erschreckend ist der Rückgang der Spermien jedoch nicht nur aus Fruchtbarkeitsgründen. Denn reduzierte Spermienqualität geht auch mit einem erhöhten Hodenkrebsrisiko einher. In der Schweiz ist das Risiko in den vergangenen 35 Jahren nachweislich gestiegen. Von 7 Fällen pro 100 000 Männer auf aktuell zehn Fälle.

Über die Ergebnisse der Studie und Ursachen spricht detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Marc Van den Bergh. Er ist Co-Autor der kürzlich veröffentlichten Studie.

Marc Van den Bergh - forscht in der Andrologie (Männerkunde).

forscht in der Andrologie (Männerkunde).
Es gibt wenig Situationen, in denen man eine Therapie einstellen kann, die die Spermien verbessert.Marc Van den Bergh
Schweizer Studie ueber Spermienqualität 07:08

Redaktion: Sören Hinze

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen