Sexismus im Wissenschafts-Betrieb

Karriere unwahrscheinlich? Frauen an deutschen Unis

Schlechtere Aufstiegschancen und weniger Geld – Sexismus pur: Das ist auch für Frauen in der Wissenschaft ein Problem. Wie kann man es lösen?

Aufschrei tausender Wissenschaftlerinnen

Sehr deutlich hat der britische Krebsforscher und Medizin-Nobelpreisträger Tim Hunt kürzlich gesagt, wie er zu Frauen in der Wissenschaft steht.

„Drei Dinge passieren, wenn sie im Labor sind: Du verliebst dich in sie, sie verlieben sich in dich, und wenn du sie kritisierst, fangen sie an zu heulen.“

Hunt findet: getrennte Labors wären besser. Unter dem Hashtag #distractinglysexy hat es daraufhin einen Aufschrei tausender Wissenschaftlerinnen gegeben. Hunt entschuldigte sich daraufhin für seine Äußerungen. Trotzdem: Das Problem „Sexismus in der Wissenschaft“ bleibt bestehen.

Nur jede fünfte Professur ist mit einer Frau besetzt

Myriam Bechtoldt ist Psychologin und Professorin für Organizational Behavior an der privaten Frankfurt School of Finance & Management – und sie kennt das Dilemma aus ihrer eigenen Disziplin. Während im Psychologie-Studium noch überwiegend Frauen im Hörsaal sitzen, sind es im akademischen Mittelbau nur noch rund 50 Prozent. Professorinnen machen nur ein Fünftel der Lehrstuhlinhaber aus.

Bechtoldt sagt, dass liege an der stereotypen Wahrnehmung von Männern und Frauen. Bei objektiv gleicher Qualifizierung würden Männer weiterhin als kompetenter angesehen. Deshalb plädiert Myriam Bechtoldt für eine Frauenquote auch in der Wissenschaft.

Über die ungleichen Chancen für Frauen an deutschen Unis hat detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange mit Myriam Bechtoldt gesprochen.

Dieses Missverhältnis ist für mich verstörend.Myriam Bechtoldt 

Redaktion: Insa van den Berg

Redaktion