Spektrum-Podcast | Akupunktur

Können Nadeln wirklich heilen?

Ein paar gezielte Nadelstiche gegen Schmerzen und Krankheiten: Akupunktur ist beliebt bei vielen Menschen. Dabei fehlen noch immer wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit. Denn viele Studien haben methodische Mängel.

Akupunktur als Allzweckwaffe

Akupunktur ist eine uralte chinesische Heilmethode. Die Theorie: Fließt die Lebensenergie Qi, auch Chi genannt, im Körper in ungeordneten Bahnen, geht es dem Menschen schlecht. Den Körper durchziehen der traditionellen Lehre nach mehrere Energiebahnen, sogenannte Meridiane. Bei der Behandlung werden entlang dieser Bahnen feinste Nadeln an insgesamt 360 Punkten in die Haut gestochen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Akupunktur soll bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Arthritis, aber auch bei Allergien, Magen-Darm- und Schwangerschaftsbeschwerden helfen. Inzwischen zahlen auch Krankenkassen die Behandlungen. Viele Mediziner und Medizinerinnen sowie Heilpraktiker und -praktikerinnen bieten die Therapie an.

Mangelhafte Belege für Wirksamkeit

Viele Menschen berichten, dass die Nadelstiche ihnen geholfen haben. Tatsächlich gibt es tausende Studien zum Thema, die die Wirksamkeit der Therapie zu belegen scheinen. Allerdings weisen viele dieser Studien Mängel in der Methodik oder der statistischen Auswertung auf, warnen Kritiker und Kritikerinnen.

Die theoretische Unterfütterung ist recht dünn. Es spricht vieles für einen Placebo-Effekt.

Anna Lorenzen

Ob Akupunktur nur als Placebo oder auch gar nicht wirkt, sei deshalb weiterhin unklar, sagt Redakteurin Anna Lorenzen von Spektrum Gesundheit. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt sie, was Befürworter an der Nadel-Therapie schätzen und warum Gegner sie als unwissenschaftlich kritisieren.

Redaktion