Ein Wesen, halb Hund, halb Wolf zieht in Rudeln durch das australische Outback: der Dingo. Zutraulich, klug und liebevoll sind die Tiere untereinander. Wirklich zähmen kann der Mensch sie aber nicht. Sind sie also mehr Wolf als Hund, oder eine eigene Art und wie kamen sie überhaupt nach Australien?
Dingos spielen eine beachtliche Rolle in den Mythen der australischen indigenen Bevölkerung. Sie wandeln als mystische Wesen zwischen den Welten, wechseln ihre äußere Gestalt, verwandeln sich in Menschen und umgekehrt. In jedem Märchen und jeder Sage steckt aber auch ein Fücnkchen Wahrheit. Denn Dingos haben auch in der Realität etwas von einem Zwischenwesen. Ein Hybrid zwischen Hund und Wolf. Sie können zutraulich sein und die Nähe des Menschen suchen, doch wirklich zähmen kann man sie nicht. Was auch immer wieder zu Angriffen auf Menschen führt.
Forscherinnen und Forscher streiten darüber, wo die Dingos evolutionär einzuordnen ist: Sind sie Hunde, Wölfe oder doch eine ganz eigene Art? Die Biologie hat auf diese Frage bisher keine eindeutige Antwort finden können. Möglicherweise werden aber Gen-Analysen bald die fehlenden Informationen über wilden Vierbeiner liefern.
Und sie geben der Wissenschaft ein weiteres Rätsel auf: Wie sind sie einst nach Australien gekommen? Gab es früher eine Landzunge, über die sie gehen konnten? Oder hat der Mensch sie auf Schiffen mit nach „Down Under“ gebracht?
Andreas Jahn von Spektrum der Wissenschaft spricht mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer über die sagenumwobenen Dingos, ihre Bedeutung für die australischen Ureinwohner und die offenen Fragen nach ihrer Herkunft.