Spektrum-Podcast | Rauchen

„Eine Kippe kontaminiert 1.000 Liter Wasser“

Rauchen ist tödlich – und das nicht nur für den Menschen. Tote Tiere, kontaminiertes Wasser, Waldbrände und ein Co2-Fußabdruck wie ein ganzes Land: Wie der weltweite Tabakkonsum Umwelt und Klima schadet.

Rauchen schadet der Gesundheit, das dürfte inzwischen fast allen Menschen klar sein. Doch Zigaretten, Zigarren und Co. sind auch schädlich für Umwelt und Klima.

Rauchen tötet – auch Tiere

Immer wieder werden Waldbrände zum Beispiel durch achtlos weggeworfene Kippen ausgelöst. Die Schäden für die Natur sind dabei häufig unermesslich. Doch auch wenn die Zigarette nicht mehr glimmt, ist der Stummel eine Gefahr für die Umwelt.

In den Filtern haben sich durch das Rauchen hunderte giftige Stoffe angesammelt, die für Lebewesen tödlich sein können. Außerdem werden die schädlichen Rückstände in den Stummeln vom Regen ausgewaschen und gelangen so in Boden und Wasser, erklärt Daniel Lingenhöhl, der Chefredakteur von Spektrum der Wissenschaft.

Ein einziger Zigarettenstummel reicht, um 1.000 Liter Wasser mit einer relevanten Nikotinmenge zu kontaminieren.

Daniel Lingenhöhl

Kippenstummel gehören zum häufigsten Müll in den Weltmeeren. Auch sind Anbau und Handel alles andere als klimafreundlich. Einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge kosten Herstellung und Konsum von Tabak jedes Jahr rund 600 Millionen Bäume, 200 000 Hektar Land sowie etwa 22 Milliarden Tonnen Wasser.

Durch Produktion und Konsum von Zigaretten werden jedes Jahr 84 Mio. Tonnen CO2 ausgestoßen. Das ist ungefähr so viel, wie Länder wie Peru oder Israel insgesamt in einem Jahr ausstoßen.

Daniel Lingenhöhl

Wie genau das Rauchen der Umwelt und dem Klima schadet, erklärt Daniel Lingenhöhl im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer. Er zeigt auch auf, wie Raucherinnen und Raucher ihren ökologischen Fußabdruck zumindest etwas verringern können.

Redaktion