Stiftung Warentest findet in jeder dritten Mineralwasserflasche Verunreinigungen

Mineralwasser: ohne Mineralien – aber voller Mängel

Rückstände von Pestiziden, Süßstoffen und sogar ein Korrosionsschutzmittel hat Stiftung Warentest in 20 von 30 untersuchten Flaschen gefunden. Damit ist die Reinheit, die ein Mineralwasser gewährleisten soll nicht gegeben. Gesundheitsschädlich sollen die Rückstände aber nicht sein. Wir fragen nach.

„Mein Körper ist mir wichtig.“, „Die Quelle unserer Kraft“ oder „Das Mineraldepot für die ganze Familie“ – so werden Mineralwasser von den Herstellern beworben.

Mineralwasser soll vor allem eins sein: ohne Zusätze. Das legt die Mineral- und Tafelwasserverordnung fest. Demnach soll Mineralwasser ursprünglich rein sein und die unterirdische Quelle muss vor oberirdischer Verunreinigung geschützt werden.

Das reine Mineralwasser eher ein Reinfall

Die Stiftung Warentest hat das jetzt überprügft. Das Ergebnis: Nur sechs von 30 der untersuchten Mineralwasser der Sorte „Medium“ weisen keine Mängel auf, enthalten also keine Verunreinungungen durch Pestizidrückstände oder Süßstoffe. Von diesen sechs wiederum mangelt es den meisten allerdings an Mineralstoffen. Lediglich das Mineralwasser „Frische Brise“ enthalte einen nennenswerten Mineralstoffgehalt und keine Verunreinigungen.

Gesundheitsschädlich seien die Rückstände allerdings nicht. Die Verbraucher müssen sich jetzt nur fragen, ob sie weiterhin mehr Geld für ein Produkt ausgeben wollen, das vorgibt „rein“ zu sein und es letztendlich nicht ist.

Über die Ergebnisse der Untersuchung haben wir mit der Projektleiterin bei der Stiftung Warentest, mit Birgit Rehlender, gesprochen.

Der Verbraucher erwartet zu Recht von einem natürlichen Mineralwasser etwas Besseres. Die Firmen werben mit dieser urspünglichen Reinheit, doch wenn sie nicht mehr gegeben ist, dann ist hier eine Schieflage entstanden, der man begegnen muss.Birgit Rehlender