In Norwegen wurde ein Wal mit Kamera-Gurt gefunden – ein Spion? Tiere werden seit Jahrhunderten beim Militär genutzt.
Vor der Küste von Norwegen begegnen Fischer etwas Ungewöhnlichem. Ein weißer Beluga-Wal schwimmt auf das Boot zu und reibt sich daran. Dabei bemerken die Fischer, dass der Wal einen Gürtel mit einer Kamera trägt. Seitdem kocht die Gerüchteküche. Es wird vermutet, dass es sich bei dem Tier um einen russischen Spion handelt.
Das ist an sich gar nicht so abwegig. Denn auch die Bundeswehr nutzt Tiere. Zum Beispiel Maultiere, die den Transport auf abschüssigem Gelände erleichtern. Die US Navy trainiert Delfine für verschiedene Militär-Operationen. Vermutlich als Unterwasseraufpasser, aber auch zum Lokalisieren von Seeminen.
Und auch schon in der Antike haben sich Menschen die Eigenschaften von Tieren – wie die Stärke von Elefanten – zu Nutze gemacht. Die Brieftaube besitzt hingegen einen präzisen Orientierungssinn. Deswegen hat sie das Militär zu Kommunikationszwecken eingesetzt, wenn Telegraphie zu unzuverlässig war. Die zu vermittelnden Botschaften haben die Kriegsparteien zur Sicherheit verschlüsselt. Tierschutzverbände kritisieren den Militärdrill von Tieren. Die Tiere würden zu sehr gestresst und gerieten zwischen die Fronten, wo ihnen Querschläger und andere Gefahren drohen.
Über die militärische Nutzung von Tieren spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Prof. Dr. Pöppinghege. Als Historiker lehrt er an der Uni Paderborn und hat bereits ein Buch mit dem Titel „Tiere im Krieg – von der Antike bis in die Gegenwart“ verfasst.
Ich nehme an, dass man auch heutzutage noch sehr innovativ ist und alle möglichen Mittel ausschöpft. Ob man da einen Wal, der ja doch relativ groß ist und sich eher weniger für Spionage Zwecke eignet, weiß ich nicht – möglicherweise hätte man auch eine Drohne einsetzen können.Prof. Dr. Pöppinghege
Redaktion: Sören Hinze