Nashorn – beliebtes Horn
Das Nashorn ist beliebt – vor allem wegen seines Horns. Zu Pulver gemahlen soll es Krankheiten und Beschwerden lindern, sogar Krebs heilen. Besonders in China und Vietnam ist das Pulver als Allheilmittel und Statussymbol beliebt. Das Interesse und damit die Preise sind absurd hoch.
Was den großen Schub und damit auch die horrenden Preise bedingt hat, war das Gerücht vor einigen Jahren, dass das Horn Krebs heilt. Dafür gibt es aber keinerlei Belege. – Katharina Trump, WWF
Auch die traditionelle japanische Medizin kennt das Pulver schon seit vielen Jahre. Dort gilt es als Potenzmittel. Auch die Tatsache, dass wissenschaftlich keine Wirkung nachgewiesen werden kann, ändert nichts an dem großen Interesse.
Legalisierung gegen Wilderei
Erst 2009 hat die Regierung Südafrikas den Handel mit dem Horn von Nashörnern verboten. Die Klage von privaten Züchtern hat im April zu einer Aufhebung des Verbots geführt. Im Inland darf seither mit Anmeldung das begehrte Horn vertrieben werden.
John Humes war einer der Kläger. Er besitzt die größte Nashornranch der Welt, mit circa 1500 Tieren. Humes sagt, er möchte mit den Einnahmen die Kosten der Ranch decken. Die Hörner nimmt er den Tieren sowieso ab, um sie vor Wilderei zu schützen. Am Freitag hat er erstmals über 200 Hörner bei einer Auktion versteigert.
Große Nachfrage bleibt
Kritiker halten nicht nur das Signal für vollkommen falsch. Sie befürchten auch, dass die große Nachfrage nicht auf legalem Weg erfüllt werden kann. Außerdem entstehen Wege für Wilderer, ihre Hörner zu vertreiben.
Ein Problem ist, dass Strafvollzugsbehörden vor der Herausforderung stehen zwischen legalen und illegalen Hörnern unterschieden zu müssen. Das gleiche Problem haben wir bei Elfenbein, wo durch legale Kanäle illegales Elfenbein gewaschen wurde. – Katharina Trump
Welche Chancen und Risiken die Legalisierung des Verkaufs von Hörnern von Nashörnern hat, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Katharina Trump gesprochen. Sie ist Tierökologin und Referentin des WWF.
Redaktion: Barbara Butscher