Wer nicht fragt, bleibt dumm | Feinstaub selber messen

Zack, fertig: Feinstaubsensor!

Damit deutschlandweit jeder die aktuellen Luftdaten einsehen kann, gibt es jetzt kleine Feinstaub-Sensoren zum Selberbauen. Sie sollen einem nicht nur die Daten vor Augen führen, sondern auch ein Bewusstsein dafür schaffen, dass jeder seinen Teil zu einer besseren Luftqualität leisten kann.

Als Feinstaub bezeichnet man Teilchen in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken. Sind diese sehr klein, können sie ungefiltert in unsere Atemwege gelangen, was wiederum gesundheitliche Folgen hat. Schleimhautreizungen und Herz-Kreislauf-Probleme zählen zu den häufigsten Erkrankungen. Verursacht durch den Menschen selbst – vor allem durch den Verkehr, der bereits 50 Prozent des Feinstaubbelastung ausmacht.

Feinstaubmessungen notwendig

Innerhalb Deutschlands gilt Stuttgart als die Hauptstadt des Feinstaubs. Dort wurde allein in diesem Jahr bereits über 40 Mal Feinstaubalarm ausgelöst. Zu einem derartigen Alarm kommt es, wenn an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre festgestellt wird.

Um die Belastung zu mindern, hat Stuttgart zahlreiche Gegenmaßnahmen ergriffen, so gibt es etwa das Feinstaub-Ticket, mit dem man zum halben Preis den öffentlichen Nahverkehr nutzen kann. So appelliert die Stadt auch an jeden einzelnen Bürger, die Luftbelastung zu minimieren. Fahrgemeinschaften, das Fahrrad oder auch der Gang zu Fuß können dabei helfen.

Open-Source-Lösung

Das OK Lab Stuttgart hat für Haushalte nun eine Open-Source-Lösung entwickelt: einen kleinen Sensor für Feinstaubmessungen zum Selberbauen. Den kann man sich in Einzelteilen bequem nach Hause bestellen und dort mithilfe der Anleitung auf luftdaten.info zusammenbauen.

OK Lab Stuttgart bietet auch regelmäßig Workshops an, bei denen man diesen Sensor zusammen bauen kann. Anschließend wird der selbst gebaute Sensor dann beispielsweise an der Hauswand angebracht, von wo aus er dann mithilfe eines WLAN-Chips die Daten in Echtzeit an die Website luftdaten.info sendet. Dort kann dann jeder auf einer Karte die Daten einsehen.

Fiona Krakenbürger von der Open Knowledge Foundation erklärt das Projekt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler.

Das Ziel davon ist es, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken.Fiona Krakenbürger 

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