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Auf einer neuen Liste der WHO finden sich zwölf besonders gefährliche multiresistente Keime. Einer davon ist Pseudomonas aeruginosa. Foto: Pseudomonas aeruginosa on Meuller Hinton agar / credits: CC BY 2.0 | VeeDunn / flickr.com

Multiresistente Keime: WHO veröffentlicht neue Liste

Keime, gegen die kein Kraut gewachsen ist

Auf einer neuen Liste der Weltgesundheitsorganisation finden sich zwölf der bedenklichsten multiresistenten Keime. Gegen diese Bakterien hilft kaum noch ein Antibiotika. Müssen also neue Methoden entwickelt werden?

Die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, hat eine neue Liste der zwölf gefährlichsten multiresistenten Keime veröffentlicht. Antibiotika schlagen gegen diese Bakterienkulturen kaum noch an. Jetzt müssen neue Mittel und Methoden zu ihrer Bekämpfung her.

Was sie nicht umbringt, macht sie stärker

Antibiotika gelten seit ihrer Entdeckung als sicherer Weg, erfolgreich gegen Infektionen mit Bakterien vorzugehen. Dabei gibt es allerdings auch immer wieder Resistenzen. Ein spezielles Antibiotikum kann bei einer bestimmten Bakterienkultur durchaus sogenannte Wirkungslücken aufweisen. Allerdings sind Bakterien auch für ihre Anpassungsfähigkeit bekannt. So überleben sie auch unter extremen Umweltbedingungen.

Es kommt vor, dass ein kleiner Teil einer Bakterienkultur den Einsatz von Antibiotika übersteht. Die überlebenden Bakterien vermehren sich in der Folge und ihre Resistenzen geben sie weiter. Daher gibt es verschiedene Arten von Antibiotikapräparaten, die teilweise auch unterschiedlich wirken. Bakteriostatische Mittel verhindern, dass die Keime wachsen und sich vermehren. Bakterizide töten sie direkt ab.

Antibiotika für alle

Der ungehemmte Einsatz von Antibiotika beschleunigt die Entwicklung von Resistenzen immens. Dabei ist nicht nur das vorschnelle Verschreiben von Präparaten durch Ärzte ein Problem. Auch der Einsatz von Antibiotika in der industriellen Tierhaltung trägt einen Teil dazu bei. Tiere, die in engen Räumen zusammen gehalten werden, neigen eher dazu, sich mit Krankheiten anzustecken. Um dem entgegenzuwirken, werden sie daher oft schon prophylaktisch mit Antibiotika versorgt.

Multiresistente Keime werden häufiger

Der übermäßige Einsatz von Medikamenten beschleunigt künstlich die Auslese unter den Keimen. Immer häufiger kommen Bakterien vor, die nicht nur gegen eine einzelne Antibiotikakategorie resistent sind, sondern viele Resistenzen entwickelt haben. Sie sind also zu multiresistenten Keimen geworden. Damit steht die Medizin vor einer neuen Herausforderung.

Wie brisant die Liste der WHO und der Kampf gegen multiresistente Keime wirklich ist, hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Dr. Tim Eckmanns vom Robert-Koch-Institut besprochen.

Dr. Tim Eckmanns - betrachtet die Lage nüchtern.

betrachtet die Lage nüchtern.
Ich finde, die große Panik vor einem Post-Antibiotika-Zeitalter im Moment nicht gerechtfertigt. Wir haben ein Problem mit Resistenzen und wir müssen dagegen angehen. Es gibt einige Erreger, wo die Situation sehr ungünstig ist, aber dass wir in der Klinik auf einen Patienten treffen, wo gar kein Antibiotika mehr hilft, ist ganz selten.Dr. Tim Eckmanns
Killerkeime- Brauchen wir neue Antibioika gegen resistente Bakterien 05:10

Redaktion: Alexander Goll

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