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Forschungsquartett | Vor dem Klimagipfel 2015

Klimaprognosen: Wie berechnet man eigentlich das Klima?

2 Grad Celsius. Viel wärmer soll es im Durchschnitt bis zum Ende des Jahrhunderts nicht werden. So zumindest die Versprechungen der Politiker. Doch wie kommt man eigentlich auf so eine Zahl?


detektor.fm sammelt – für eine neue Sendung


Klimagipfel in Paris – Chance auf ein Abkommen?

Vom 30. November bis zum 11. Dezember diskutieren Vertreter aus 195 Nationen über einen neuen Klimaschutz-Vertrag in Paris. Denn in wenigen Jahren läuft das Kyoto-Protokoll, das erste globale Abkommen zum Klimaschutz aus. Das Kyoto-Protokoll sah unter anderem vor, die sechs wichtigsten Treibhausgase – wie CO2, Methan und Lachgas – zu reduzieren und so das Klima zu schonen.

Das neue Abkommen soll diesen Weg weiter gehen, darf aber bestimmte Fehler nicht wiederholen: So wurden beim Kyoto-Protokoll einige Schwellen- und Entwicklungsländer außen vor gelassen. Darunter auch China und Indien, obwohl die beiden Nationen zu den großen Umweltverschmutzern zählen.

Im Vorfeld der Klimakonferenz in Paris sollte jede Nation eigene Klimaschutzziele formulieren. Erstmals haben sich nun auch Indien, China und die USA auf verpflichtende Ziele eingelassen. Bei der Konferenz in Paris steht vor allem das klimaretter.info zum Zwei-Grad-Ziel im Raum. Wärmer als zwei Grad soll es bis zum Ende des Jahrhunderts im Durchschnitt nicht werden. Darauf haben sich die Mitgliedsstaaten der UN bereits vor einigen Jahren geeinigt.

„Zwei Grad-Ziel“ – Wie berechnet man das Klima?

Die Zielmarke „Zwei Grad“ ist eine Klimaprognose, oder eine Klimaprojektion. Die Zahl basiert auf Berechnungen in Klimamodellen. Das sind computerbasierte Modelle, die das Klima nachahmen. Was es mit dem Klima auf sich hat, erklärt Michael Böttinger vom Deutschen Klimarechenzentrum.

Michael Böttinger  - leitet die Abteilung für Visualisierung am Deutschen Klimarechenzentrum.

leitet die Abteilung für Visualisierung am Deutschen Klimarechenzentrum.
Wenn man Wetter beobachten will, geht man zum Fenster und schaut hinaus. Wenn man das Klima beobachten will, dann legt man sich ein Kissen aufs Fensterbrett, denn da sitzt man eine Weile länger, so dreißig Jahre. Beim Klima geht es mehr um die Statistik als um das aktuelle Geschehen.Michael Böttinger

Der Begriff ‚Klima‘ beschreibt also Durchschnittswerte, die in der Vergangenheit gemessen wurden. Das Klima lässt sich noch in die Bereiche Atmosphäre, Ozean und Landoberfläche einteilen. Doch diese Bereiche können nicht einfach voneinander getrennt werden. Sie interagieren miteinander. So müssen computerbasierte Klimamodelle zahlreiche Faktoren miteinbeziehen. Daher gehören sie auch zu den komplexesten Rechenleistungen, die derzeit mit Computern möglich sind.

Wenn man nun so ein Klimamodell hat, kann man mit dem Projektionen in die Zukunft machen. Hauptfaktor bei der Projektion ist die Frage nach den Treibhausgasen: Je nachdem wie viele Treibhausgase im Klimamodell in die Atmosphäre gepustet werden, desto wärmer wird es in den kommenden 100 Jahren. Die Temperaturen schwanken ziemlich, sagt Meteorologe Ulrich Cubasch.

Ulrich Cubasch - arbeitet am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin und forscht für den Weltklimarat

arbeitet am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin und forscht für den Weltklimarat
Es gibt verschiedene Klimaprognosen, wir fassen die eigentlich alle zusammen und sagen: Es wird im Durchschnitt zwei bis sechs Grad wärmer.Ulrich Cubasch

Die zwei Grad beschreiben einen Kipppunkt: Die Projektionen der Klimamodelle zeigen, dass ab einer durchschnittlichen Erwärmung um zwei Grad einige Prozesse nicht mehr aufzuhalten sind und sich sogar noch verstärken, wie etwa das Schmelzen der polaren Eiskappen.

Mehr Hintergründe und Informationen über das Klima, das Klimasystem, Klimamodelle und Klimaprognosen stellt detektor.fm-Redakteur Max Heeke vor.

Forschungsquartett | Wie macht man eine Klimaprognose? 06:58

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